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Warnung vor Erdrutschen und Überflutungen im Emmental

Nach dem Jahrhunderthochwasser vom Donnerstag droht im oberen Emmental weiteres Ungemach. Die Böden sind vom vielen Regen bereits durchnässt und können kein zusätzliches Wasser mehr aufnehmen. Ab morgen Nachmittag erwarten die Meteorologen weitere Niederschläge.

Südostschweiz
27.07.14 - 18:00 Uhr

Bern. – Die Lage in den von Unwettern heimgesuchten Gebieten bleibe angespannt, schreibt Meteogroup Schweiz in einer Mitteilung. Lokal könne es erneut zu Überflutungen und Erdrutschen kommen.

Die Aufräumarbeiten der Spezialisten im Emmental laufen deshalb auf Hochtouren. Ganze Bäche und Gerinne seien «entstopft», damit das Wasser besser abfliessen könne, sagte Georges Wüthrich, Informationschef des Führungsstabs Emmental, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Sprengungen seien vorbereitet worden. In den oft sehr steilen Seitengräben liege nach dem Unwetter vom Donnerstag und den neuerlichen Regenfällen von gestern viel Holz.

Die Hochwasser- und Erdrutschgefahr bleibt gemäss MeteoNews bis Mitte Woche bestehen. In den nächsten Tagen sei schweizweit nochmals mit teilweise kräftigen Regenfällen und Gewittern und damit auch mit grossen Regenmengen zu rechnen. Die Pegelstände von Sihl- und Zürichsee wurden bereits vorsorglich abgesenkt, um Rückhaltekapazitäten zu schaffen.

Hilfsangebote von überall

Das obere Emmental wurde am Donnerstag von einem Hochwasser heimgesucht, wie es nur alle dreihundert Jahre vorkommt. Wasser und Schlamm drangen in Ställe und Wohnhäuser ein. Mancherorts türmten sich Geröll und Schutt meterhoch. Wie durch ein Wunder kamen keine Menschen zu Schaden. Gestern regnete es erneut stundenlang. Viele Aufräumarbeiten wurden dadurch bereits wieder zunichte gemacht.

Die Solidarität unter den Einsatzkräften und in der Bevölkerung weit über die Region hinaus sei enorm, teilten die örtlichen Behörden mit. Von überall her träfen Hilfsangebote ein. Die Gemeinde Schangnau hat ein Spendenkonto eingerichtet. Bundesrat Johann Schneider-Ammann besuchte gestern das Unwettergebiet gemeinsam mit dem bernischen Regierungsrat Hans-Jürg Käser. (sda)

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