×

93 000 Franken für eine Bündner Autonummer

Die Autonummer GR 17 hat für 93 000 Franken den Be­sitzer gewechselt. Der Käufer will anonym bleiben.

Südostschweiz
17.12.14 - 11:50 Uhr

Chur. – Vom 1. bis 14. Dezember wurde das Nummernschild GR 17 online versteigert. Das Anfangsangebot lag bei 55 000 Franken. Mitgeboten haben zwei Personen. «Ich wollte die Nummer unbedingt», erzählt Andrea Nussio, der seit 20 Jahren mit Kontrollschildern handelt. Schliesslich handelte es sich um die letzte tiefe Nummer auf dem Markt. In der Nacht vor Ablauf der Frist habe er kaum geschlafen. «Ich habe extra noch meine Telefonnummer angegeben, damit sich der Mitbieter bei mir melden kann», erzählt Nussio. Gemeldet habe sich niemand.

Steigende Preise

Im Fall von GR 17 hatte Nussio Pech. Ersteigert wurde die Nummer von einem «Heimwehbündner, der nicht in die Öffentlichkeit will», wie Richard Peretti vom Strassenverkehrsamt Graubünden sagt. Am Sonntag um 20 Uhr ging der Zuschlag für 93 000 Franken an den Mitbieter. Der Käufer hat sich sein Heimweh einiges kosten lassen. «Die Preise sind ständig gestiegen», sagt Nussio. «GR 27 habe ich zum Beispiel noch für 21 500 Franken oder GR 59 für 20 000 Franken kaufen können.» Die teuerste Nummer ist laut Nussio für 111 000 Franken versteigert worden: GR 8.

Nicht zum ersten Mal sorgt eine Versteigerung von Bündner Autokennzeichen für Aufsehen. Die Versteigerung von drei tiefen Autonummern 2011 des Kantonsspitals Graubünden für den Kauf eines Baby-Notarztwagens hatte alle Erwartungen übertroffen; erzielt wurden knapp 192 000 Franken. Ersteigert wurden die drei Schilder damals von Remo Stoffel.

Nummer verschollen

Zehn Prozent, 9300 Franken, gehen an das Strassenverkehrsamt. Die restlichen 83 700 an die Stadt Chur. Die Nummer gehörte nämlich der Stadtpolizei. Bis vor einigen Jahren hing sie an einem Dienstwagen. Verkäuferin von GR 17 war also die Stadt Chur. 2006 beschloss der Churer Gemeinderat, sämtliche zwei- bis vierstelligen Nummern im Besitz der Stadt Chur zu verkaufen. Warum GR 17 erst jetzt versteigert wird? «Die Nummer war verschollen und wurde gesperrt, bis sie wieder aufgetaucht ist», sagt Stadtpräsident Urs Marti.

Was die Stadt mit dem Geldsegen macht, steht noch nicht fest. Ob das Geld, wie es in der Vergangenheit der Fall gewesen war, in Kunstprojekte fliesst, lässt Marti offen. «Der Stadtrat wird jetzt beraten, was mit dem Geld geschehen soll.» (mc)

Zu den aktuellen Auktionen gehts hier.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR