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«Bei diesen Filmen weine ich»

Die Autorin kramt heute die Serien und Filme ihrer Kindheit und Gegenwart hervor. Eine Episode ist emotionaler als die andere. Ein Gefühlsspektakel auf höchstem Niveau.

Nicole
Nett
18.01.23 - 17:49 Uhr
Bild Pixabay

«OK Boomer» versus «Wa hesch denn du scho erlebt du huere Banane?» Im Blog «Zillennials» beleuchten Vertreterinnen der Generation Z, Nicole Nett und Anna Nüesch, und die Millennials David Eichler und Jürg Abdias Huber in loser Folge aktuelle Themen. Im Idealfall sorgen die vier damit für mehr Verständnis zwischen den Generationen. Minimal hoffen sie, für etwas Unterhaltung, Denkanstösse und den einen oder anderen Lacher zu sorgen.

Hand aufs Herz: Wie geht es euch, wenn in einem Film oder in einer Serie ein Protagonist weint, leidet oder gar stirbt? Manche denken jetzt vielleicht: «Es kommt auf die Person und Situation darauf an.» Dieser Meinung bin ich auch. Stirbt beispielsweise der fiese Bösewicht, dann bin ich schadenfroh und freue mich innerlich. Stirbt hingegen die grosse Liebe in einem Liebesroman oder gar ein Tier, so bin ich schnell einmal aufgewühlt und zu Tränen gerührt.

Dennoch haben nicht alle Serien und Filme den gleichen Effekt auf mich. Schon allein der Zeitpunkt, in welchem ich die Episode schaue, ist matchentscheidend. Morgens wühlt mich «harte Kost» weniger auf, als abends, nach einem sonst schon stressigen Tag. Dazu kommen die Fingerfertigkeiten der Regisseure, welche uns immer und immer wieder erneut in den Bann ziehen und unsere Gefühle dafür (aus)nutzen.

Ein Beispiel: Dramaturgisch gesehen ist der Film «RMS Titanic 1997» ein absoluter Nervenkiller. Schon allein die fast dreistündige Spielzeit kostet viel Energie. Das Gefühlsspektakel kommt dann spätestens in der letzten Stunde so richtig in Fahrt. Ab dem Zeitpunkt, in welchem das riesige Kreuzfahrtschiff den Eisberg rammt, ist mein Puls gefühlt auf 180. Auch wenn ich den Film schon etliche Male gesehen habe, wirkt er sich immer noch emotional auf mich aus. In den letzten Minuten, in welchen Jack in die Tiefen des Nordatlantiks abtaucht, kann ich mir heute keine Träne verkneifen.

Als grosse Tierfreundin kommt dazu, dass mir Tiergeschichten, vor allem mit Hunden, fast noch näher gehen, als jene mit Menschen. Der «Jöö-Effekt» ist einfach grösser. Als Kind war es vor allem der traurige Simba von «König der Löwen», welcher für den Tod seines Vaters Mufasa mitverantwortlich war. Am allerschlimmsten hat es mich aber bei «Marley und Ich» getroffen. Der liebenswerte und tollpatschige Marley ist genau so ein Hund, den man auch im echten Leben gerne hätte. Bis fast zum Schluss ist der Film äusserst amüsant und unterhaltsam. Doch dann die plötzliche Wende: Marley muss eingeschläfert werden. Diese Szene ist total rührend und packt mich jedes Mal von Neuem. Ja, dieser Film bringt mich definitiv zum Weinen.

So traurige Serien und Filme es auch gibt, so spassig geht es auf einer anderen Seite zu und her. Habt ihr auch schon geweint – aber vor lauter Lachen?

Habt ihr bei Filmen oder Serien schon geweint vor Lachen?

Auswahlmöglichkeiten

Mir geht das zumindest immer wieder so. Je doofer und ulkiger, desto besser. Zwei Personen, welche lustig und dennoch authentisch sind, sind Joko und Klaas. Im «Duell um die Welt» wurden schon manche Regeln gebrochen, Scherben zersplittert und Bienennester gestohlen. Eine besonders witzige Episode ist in Nepal entstanden. Auch hier habe ich geweint, aber vor Lachen.

Alle Filme und Serien, welche ich oben aufgeführt habe, gehören zu meinen lustigsten und traurigsten Lieblingsklassikern. Immer wieder ist es schön, den Alltag mal hinter sich zu lassen und durch Filme in eine komplett andere Welt einzutauchen. Das muss einfach sein und gehört zum Leben dazu wie ein Kaffee am Morgen. Reisst es einen dabei so stark mit, dass die Tränen kullern, ist das Ziel einer gelungenen Szene definitiv erreicht. Zum Abschluss möchte ich euch gerne noch ein Zitat von «Marley und Ich» mit auf den Weg geben, welches herzergreifend und ehrlich zugleich ist – besonders für alle Tierfreunde:

«Ein Hund hat keine Verwendung für schicke Autos, grosse Häuser oder Designerklamotten. Ein klatschnasser Stock reicht ihm völlig. Einen Hund interessiert es nicht, ob du reich bist oder arm, clever oder dumm, pfiffig oder doof. Wenn du ihm dein Herz schenkst, schenkt er dir seins.»

Zitiert aus «Marley und Ich»,
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