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Wenns im Homeoffice leise schnarcht

Olivier
Berger
12.01.21 - 04:30 Uhr
Die beiden Hunde Effi und Carlotta.
Die beiden Hunde Effi und Carlotta.
OLIVIER BERGER

Jeweils weit über eine halbe Million Katzen und Hunde leben in der Schweiz – ein Teil von ihnen bei Mitgliedern der Redaktion. Im Blog «Hund und Katz» erfahrt ihr, wie das Zusammenleben von Redaktorinnen und Redaktoren mit Katzen und Hunden funktioniert.

Die Tage im Homeoffice werden begleitet von einem leisen Schnarchen. Nicht etwa, weil es langweilig wäre, daheim am Esszimmertisch. Zu tun gibt es in Zeiten wie diesen genug. Sondern wegen Effi und Carlotta.

Das Sofa im Esszimmer haben die beiden schon in der ersten Homeoffice-Phase vom März beschlagnahmt. Ich gebe es zu: Mittlerweile liegen auf dem Möbel auch noch ein dickes Kissen und ein flauschiges Fell. Das Publikum solls ja bequem haben. Und ein klein wenig verwöhnt sind Effi und Carlotta möglicherweise auch.

Effi und Carlotta sind zwei von weit über 520 000 Hunden, die heute in der Schweiz leben. Die Tendenz ist steigend – seit Corona, Lockdown und Homeoffice sowieso. Allein zwischen Januar und Oktober vergangenen Jahres kamen 5591 neue registrierte Hunde dazu. Noch grösser war der Run auf Katzen: Ihre Zahl vermehrte sich vom Beginn des Lockdowns bis Ende Oktober um 30 000 auf über 638 000 Tiere. Und das sind nur jene Exemplare, die gechippt sind, was bei Katzen – im Gegensatz zu Hunden – nicht Pflicht ist.

Effi und Carlotta gehören allerdings nicht zu den Lockdown-Hunden. Effi ist vor gut neun Jahren aus Brandenburg in die Bündner Berge gezogen; Carlotta folgte dann drei Jahre später aus dem hessischen Wetzlar. Ihre Wurzeln erklären auch die beiden eher ungewöhnlichen Namen: Effi ist nach der Titelfigur von Theodor Fontanes in ihrer brandenburgischen Heimat spielendem Roman «Effi Briest» benannt. In Wetzlar wiederum traf Johann Wolfgang von Goethe einst Charlotte Buff, die ihn zu den «Leiden des jungen Werther» inspirierte.

In ihrer neuen Bündner Heimat fanden sich die beiden trotz ihrem Zuzug aus eher flachen Gegenden rasch zurecht. Mehr noch: Die Berge begeisterten sie von Anfang an. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der «Südostschweiz Wandertage» erinnern sich vielleicht an sie – immerhin haben sie im Laufe der Jahre die eine oder andere längere Tour mitgemacht. Und daneben in ihrer Freizeit Gipfel wie den Pazolastock, den Vilan und das Mattjischhorn erklommen.

Die Wanderfreude wäre nicht weiter erwähnenswert, würde es sich bei Effi und Carlotta nicht um zwei Mopsdamen handeln. Richtig. Möpse. Diese knautschgesichtigen, ringelschwänzigen Hunde, die über die erstaunliche Gabe verfügen, einmal pro Woche ihr eigenes Volumen an Haaren zu verlieren – oder besser gesagt: überall zu verteilen, von Fussböden über Möbel bis zu Kleidung aller Art. Wiewohl Möpse den Ruf haben, faul und fett zu sein, entpuppen sie sich bei richtigem Training als erstaunlich robust und durchaus sportlich. Es sei denn, es ist sehr heiss. Oder sie haben einfach keine Lust.

Effi und Carlotta sind nicht nur Teil der wachsenden Gemeinschaft von Hunden und Katzen in der Schweiz, sondern sie sind auch auf der Redaktion diesbezüglich in bester Gesellschaft. In Zukunft werden Sie an dieser Stelle deshalb alle drei Wochen Tierisches lesen: über unsere Vierbeiner und Fellnasen und ihre Erlebnisse und Eigenheiten.

Diese Woche arbeite ich übrigens für einmal nicht im Homeoffice, sondern im Medienhaus in Chur. Es ist zur Abwechslung ganz schön, wieder einmal einige Kolleginnen und Kollegen zu sehen. Aber ganz ehrlich: Das Schnarchen fehlt mir ein bisschen.

Bilder von den Haustieren der Redaktion findet Ihr jeweils hier.

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