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Viele Kriminelle in Graubünden sind 20- bis 29-jährig

Die Kantonspolizei Graubünden hat am Montagvormittag in Chur die Polizeiliche Kriminalstatistik 2016 vorgestellt. Das Gesamtdeliktsaufkommen weist erneut eine rückläufige Tendenz auf.

Südostschweiz
27.03.17 - 10:50 Uhr
Blaulicht
Weniger Delikte und mehr aufgeklärte Fälle, so lässt sich die Bündner Kriminalstatistik kurz zusammenfassen. Archivbild
Weniger Delikte und mehr aufgeklärte Fälle, so lässt sich die Bündner Kriminalstatistik kurz zusammenfassen. Archivbild

Im Kanton Graubünden wurden im vergangenen Jahr 8920 Straftaten erfasst. Weiterhin sind die meisten Straftaten im Bereich des Strafgesetzbuchs (StGB) angesiedelt. Sie machen 77 Prozent (Vorjahr 75 Prozent) der Straftaten aus. Im Bereich des StGB fand ein Rückgang auf 6870 Straftaten (Vorjahr 7086) statt. Weiterhin sind die höchsten Belastungen im Bereich von Chur und deren Agglomeration angesiedelt.

«Die Kriminalitätsbelastung in unserem Kanton ist traditionellerweise im schweizerischen Vergleich relativ günstig», erläuterte Gianfranco Albertini, Chef der Kriminalpolizei Graubünden, an einer Medienkonferenz in Chur. «Dies dürfte auch auf unseren geographisch und sozial stark gekammerten Kanton sowie seine Exposition mit gewissem Abstand zu den Ballungsgebieten zurückzuführen sein», so Albertini weiter.

20- bis 29-Jährig

Ein grosser Teil der Beschuldigten betrifft Männer in der Altersklasse zwischen 20 und 29 Jahren. Innerhalb dieser Altersklasse machen die männlichen Personen 81 Prozent der Beschuldigten aus. 45 Prozent der Beschuldigten sind Ausländer, wovon gut die Hälfte als ständige Wohnbevölkerung in der Schweiz lebt.

RSO-Reporter Remo Blumenthal sprach nach der Medienkonferenz mit Gianfranco Albertini, Chef der Kriminalpolizei Graubünden:

 

Die Aufklärungsquote im StGB-Bereich liegt bei 41 Prozent. Für die Delikte gegen Leib und Leben sowie gegen die sexuelle Integrität liegt sie gesamthaft ebenfalls stabil bei über 90 Prozent. Trotz teils sehr aufwendiger Abklärungen im Bereich der Vermögensdelikte konnte auch diese Aufklärungsquote erhöht werden und liegt nun bei 26 Prozent, was einer Zunahme von 3 Prozent entspricht.

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Steigende Tendenz bei Cybercrime

Immer mehr Delikte haben einen Bezug zu modernen Kommunikationsmitteln. Sextortion, Online-Betrug, Erpressung via E-Mail, Datendiebstahl, Phishing und andere solche Delikte nehmen laufend zu. Diese Delikte werden zukünftig separat statistisch erfasst.

Zur Bekämpfung der Cyberkriminalität wird die Kantonspolizei Graubünden die materiellen und personellen Ressourcen im Bereich der IT-Forensik, der Cyber-Ermittlung und der Cyber-Analyse ausweiten. Der Ausbau der entsprechenden Dienste soll noch dieses Jahr abgeschlossen werden können. (so)

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