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Tiefe, aber leicht höhere Werte als im Vorjahr

Im Jahr 2021 sind im Kanton Glarus tiefe Stickstoffdioxid-Werte ermittelt worden. Gegenüber dem Vorjahr haben sie sich aber leicht erhöht.

Südostschweiz
14.03.22 - 14:33 Uhr
Leben & Freizeit
Der Kanton Glarus konnte im vergangenen Jahr die zweittiefsten Stickstoffdioxid-Werte seit Messbeginn feststellen.
Der Kanton Glarus konnte im vergangenen Jahr die zweittiefsten Stickstoffdioxid-Werte seit Messbeginn feststellen.
Bild Keystone SDA

Stickoxide sind Vorläufersubstanzen für die Ozonbildung. Sie entstehen vor allem bei Verbrennungen unter hohen Temperaturen wie beispielsweise in Automotoren, Turbinen oder Feuerungen. Während des Verbrennungsprozesses wird vorwiegend Stickstoffmonoxid gebildet, welches durch den Sauerstoff der Luft zu giftigem Stickstoffdioxid oxidiert wird.

Da Stickstoffdioxid als einer der wichtigsten Luftschadstoffe gilt, misst der Kanton Glarus seit 1989 an verschiedenen Standorten die Konzentration von Stickstoffdioxid. Im Jahr 2021 geschah dies in Bilten im Niederriet, in Näfels bei der Mühle, in Glarus an der Hauptstrasse und in Braunwald bei der Rehaklinik. Gemäss der Luftreinhalteverordnung des Bundes ist für Stickstoffdioxid ein Jahresmittel-Grenzwert von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter festgeschrieben.

Zweittiefste Werte seit Messbeginn

Wie die Staatskanzlei Glarus mitteilte, wurden an diesen vier Standorten im Jahr 2021 eher tiefe Konzentrationen gemessen. Obwohl die Messwerte etwas höher als im Vorjahr lagen, stellten sie die zweittiefsten seit Messbeginn ermittelten Jahresmittelwerte dar. Somit wurde 2021 zum dritten Mal bei allen gemessenen Standorten im Kanton Glarus Stickstoffdioxid-Werte unterhalb von 27 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Das ist der Wert, bei dem auch unter Berücksichtigung eines Messfehlers, der Grenzwert von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter eindeutig unterschritten wird.

Die höchsten Belastungen verzeichneten die beiden stark verkehrsgeprägten Standorte Näfels Mühle (22,9 mg/m3) und Hauptstrasse Glarus (22,3 mg/m3). Bei den beiden anderen Standorten, Bilten Niederriet (11,4 mg/m3) und Braunwald Rehaklinik (3,5 mg/m3), lagen die Messwerte 2021 weit unterhalb des Grenzwertes.

 

Abnehmender Trend: die Langzeitentwicklung (1988–2021) der Stickstoffdioxid-Konzentration (Mikrogramm/Kubikmeter) an der Hauptstrasse in Glarus.

Die langjährige Entwicklung zeige einen abnehmenden Trend. Somit zeigen die Anstrengungen für eine bessere Luftqualität gemäss dem Kanton Glarus Resultate. Der Jahresmittelwert ist im Jahr 2021 jedoch im Vergleich zum Jahr 2020 wieder leicht angestiegen. Dies könnte auf die Lockdown-Periode wegen des Coronavirus im Frühling 2020 und den sehr milden und kurzen Winter 2019/2020 zurückzuführen sein. Dadurch wurde die Luftbelastung damals positiv beeinflusst.

Die Messresultate der ständigen Ostluft-Messstation in Glarus und die Jahresmittelwerte der Passivsammler-Messungen sind auf der Website www.ostluft.ch publiziert. (jac)

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