×

Fast 10 Prozent aller Proben enthalten zu viele Legionellen

Bei einer Kontrolle der Bündner und Glarner Einrichtungen wurden Duschwasserproben genommen. Danach mussten einige Proben beanstandet werden.

Südostschweiz
20.01.23 - 15:00 Uhr
Leben & Freizeit
Vorsorgen: Wenig benutzte Wasserentnahmestellen sollten regelmässig mit heissem Wasser durchgespült werden.
Vorsorgen: Wenig benutzte Wasserentnahmestellen sollten regelmässig mit heissem Wasser durchgespült werden.
Pressebild

Bei Wassertemperaturen zwischen 25 und 45 Grad finden Legionellen ideale Bedingungen für ihre Vermehrung und können damit zu einer ernsthaften Gefahr für die menschliche Gesundheit werden. Für öffentlich zugängliche Duschanlagen hat der Gesetzgeber deshalb einen Höchstwert von 1000 Legionellen pro Liter Duschwasser festgelegt. 

Im Jahr 2022 haben die Kontrolleure des Amtes für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit (ALT) in 103 Bündner und Glarner Einrichtungen (z. B. Hotels, Hallenbäder, Schulheime, Altersheime) insgesamt 106 Duschwasserproben für die Laboruntersuchung entnommen, teilen die Kantone Glarus und Graubünden mit. Zehn Proben (9,4 Prozent, Vorjahr: 13 Prozent) überschritten den zulässigen Höchstwert für Legionellen in Duschwasser. Es wurde angeordnet, der Kontamination mit Massnahmen wie beispielsweise einer thermischen Schockdesinfektion zu begegnen.

Zur Einordnung: Im Kanton Glarus wurden lediglich acht Proben entnommen. Davon mussten zwei, also ein Viertel, beanstandet werden. (red)

Legionellen, Legionellose und Aerosole

Beim Duschen entstehen feine Wassertröpfchen, sogenannte Aerosole, die eingeatmet werden können. Enthalten diese Legionellen, können sie eine grippeähnliche Erkrankung oder die Atemwegserkrankung Legionellose (Legionärskrankheit) verursachen. Personen, die rauchen oder eine geschwächte Immunabwehr haben, sind besonders anfällig für eine Legionellose. Da sich kaum verhindern lässt, dass Legionellen aus der Umwelt in ein Wassersystem gelangen, sollten vorbeugend die Empfehlungen der beiden Bundesämter für Gesundheit sowie Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen beachtet werden. Zum Beispiel sollten wenig genutzte Wasserentnahmestellen regelmässig gespült und eine Heisswassertemperatur von 60 Grad am Boilerausgang beziehungsweise 55 Grad im Leitungssystem sichergestellt werden.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR