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Sauna oder Eisbad?

Wie können diese unsere Gesundheit fördern und unser Immunsystem stärken?

Leben & Freizeit
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26.09.22 - 04:30 Uhr

Schwitzen ist gesund, sagt der Volksmund, und Themen wie Eisbaden oder Winterschwimmen haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Aber wie gesund sind Saunagänge und Eisbaden für unsere Gesundheit und unser Immunsystem wirklich? Wie kann unser Körper von solchen Massnahmen profitieren und was muss man dabei beachten?

«Kälte und Wärme sind Begriffe, die jeder kennt, aber existiert denn Kälte überhaupt oder ist sie nur die Abwesenheit von Wärme?» (Ron Clijsen)

Ab wann wir eine Temperatur als warm und wann als kalt empfinden ist individuell unterschiedlich. Dafür gibt es physiologische Gründe wie der Stoffwechsel, das Gewicht im Zusammenhang mit der Dicke des Unterhautfettgewebes oder gar der Blutdruck. Hinzu kommt, dass die gefühlte Temperatur davon abhängig ist, ob Wind oder Wasser unsere Haut berühren. Vergleichbar mit einer Klimaanlage, besitzt der Mensch ein System – die Thermoregulation – welches den Wärmehaushalt regelt.
Dabei geht es darum, dass die Körperkerntemperatur immer konstant bei etwa 37°C gehalten werden kann. Abweichungen sind vom Organismus nur begrenzt tolerierbar, so beginnen beispielsweise Eiweisse im Blut ab 42°C zu gerinnen. Damit das nicht passiert, kommt es bei einem Anstieg der (Aussen-)Temperatur zur Gefässerweiterung, welche die Durchblutung der Haut steigert und dadurch Wärme besser an die Körperoberfläche – die Haut – gelangen kann. Durch die Verdunstung von Schweiss auf der Haut wird Wärme abgegeben und der Körper gekühlt.

Diese Fähigkeit ist trainierbar und kann z. B. mit regelmässigem Saunagang verbessert werden.

Sauna ist als Wärmetherapie bereits seit vielen hundert Jahren bekannt und ihre Effekte sind heute zu einem grossen Teil wissenschaftlich belegt. Beachtlich ist der Nutzen, der die Schwitztherapie für eine Vielzahl von Erkrankungen wie Lungen- und Herzkreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Depression und chronische Schmerzen mit sich bringt.

Wenn Wärme so gut ist, ist dann Kälte schlecht?

Kälteanwendungen, im Besonderen Kältebäder und der Besuch der Kältekammer, sind zurzeit sehr populär. Es werden vergleichbare Gesundheitseffekte wie bei der Saunatherapie propagiert und häufig mit der Stärkung der Immunabwehr argumentiert. Neben der Verbreitung in der gesundheitsbewussten Bevölkerung hat die Anwendung von Kälte besonders auch im Sport zugenommen. Anfänglich in der Rehabilitation von Verletzungen, haben Kältekammern auch im Bereich des Trainings und der Wettkampfvorbereitung ihren Platz erhalten. Ein lebhaftes Beispiel aus dem Fussball ist Cristiano Ronaldo, welcher selbst zuhause eine Kältekammer installieren liess und diese wöchentlich zweimal nutzt. Ist dies sein Geheimrezept für seine Leistungen?

Milena Nasi und Kollegen (2022) untersuchten die Effekte der Kältetherapie an Läufern und Radfahrern. Sie fanden heraus, dass positive Veränderungen in der Immunantwort (sowohl bei der angeborenen als auch bei der adaptiven), dem Hormonspiegel und dem Stoffwechsel auftreten. Alle untersuchten Parameter spielen bei Reparaturprozessen des Muskelgewebes eine Rolle. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Kälte die Reparaturprozesse von trainingsbedingten Gewebsschäden begünstigt.

Bringt die Kälteanwendung neben der verbesserten Regeneration auch mit sich, dass ich weniger krank werde?

Aus bisheriger Forschung ist bekannt, dass die Anzahl an weissen Blutkörperchen nach der Anwendung von Kälte steigt. Allein daraus kann aber nicht schlussgefolgert werden, dass wir dadurch weniger krank werden.

Welche Faktoren spielen zusätzlich eine Rolle, dass ich weniger krank werde?
Wann ist Sauna und wann Eisbad geeignet?
Was muss ich als Anfänger bei Sauna und bei Eisbad beachten?
Kann ich Sauna und Eisbad kombinieren?
Wie viele Anwendungen sind nötig, damit ich einen Effekt spüre?
Kann ich als Sportler Kälte auch zu anderen Zwecken als der Regeneration nutzen?

Das Wissenschaftscafé «Sauna oder Eisbad? Wie können diese unsere Gesundheit fördern und unser Immunsystem stärken?» von THIM und SUPSI Landquart setzt sich mit diesen und weiteren Fragen auseinander.

Moderation:

Stefan Flury

Eventmoderator und Produzent Radio SRF3

Referenten:

Dr. Kay Hanusch

Abteilungsleiter Physiotherapie im Spital Emmental und Dozent an der Berner Fachhochschule

Dr. Erich Hohenauer

Stellvertretender Leiter der Forschung, Rehabilitation and Exercise Science (RES) Laboratory, University of Applied Sciences and Arts of Southern Switzerland, Landquart

Dr. Ron Clijsen

Forschungsleiter, Rehabilitation and Exercise Science (RES) Laboratory, University of Applied Sciences and Arts of Southern Switzerland, Landquart

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