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Der kochende Advokat

«Glarner Nachrichten»-Fotograf Sasi Subramaniam lernt über seine Bilder andere Facetten von Personen kennen, die ihn überraschen. Einer davon ist der Glarner Rechtsanwalt Hansjürg Rhyner.

Sasi
Subramaniam
20.11.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Als ich im Zug nach Glarus unterwegs war, sprach mich ein Mann mittleren Alters an. «Darf ich Ihnen eine Frage stellen?» «Ja, das dürfen Sie», antwortete ich. «Wie schaffen Sie es, jede Woche eine Fotoreportage und eine Serie zu machen?» «Das wundert mich auch», erwiderte ich ihm, da ich auf diese Frage keine eindeutige Antwort hatte. Worauf er wissen wollte: «Finden Sie zuerst das Thema für Ihre Reportagen und Serien oder entscheiden Sie sich später für ein Thema, basierend auf den Fotos, die Sie gemacht haben?» «Ich verfolge mehr oder weniger beide Methoden», antwortete ich ihm.

Die heutige Begegnung ist das beste Beispiel für die Antwort, die ich dem Mann im Zug gab. Das Foto einer mir bekannten Person, die am Käsemarkt in Elm Suppe kocht und verkauft, ist mir kürzlich vor allem deshalb aufgefallen, weil es sich bei dieser Person um einen bekannten Glarner Rechtsanwalt und Notar handelt, von welchem ich ein komplett anderes Bild im Kopf hatte. Gleichzeitig war ich auch beeindruckt von dem traditionellen Herd, auf dem er die Suppe kochte.

Hansjürg Rhyner bin ich am vergangenen Sonntag an der Vernissage der Glarner Künstlerin Nicole Krebs erneut begegnet. Er hat an dem Tag für die Gäste Marroni gebraten. Auch dabei habe ich ihn fotografiert. Die Vernissage fand in Hansjürg Rhyners Kanzlei in Glarus statt. Seit vielen Jahren bietet er dort Künstlerinnen und Künstlern Platz, um ihre Werke auszustellen. Diese Fotos öffneten mir die Tür zu Informationen über andere Facetten seines Lebens. So etwa ist der 60-Jährige Präsident von Gastro Glarnerland, dem Arbeitgeberverband der Restauration und Hotellerie im Kanton Glarus. Und er ist selbst seit 20 Jahren der Verpächter des Lokals «Suworow-Cheller» in Elm.

Wie Rhyner mir zudem erzählte, gehören schnelle Sportarten etwaTöfffahren, Reisen und Kochen zu seinen Hobbys. Letzteres übt er am häufigsten aus. «Drei Mal pro Woche koche ich selbst. In den Corona-Lockdowns kochte ich täglich.»

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