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Graubünden ist nach 110 Jahren flächendeckend vermessen

Der Kanton Graubünden feiert einen Etappensieg in der amtlichen Vermessung. Die gesamte Kantonsfläche ist nach 110-jähriger Arbeit vermessen und dokumentiert.

Südostschweiz
13.01.23 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Ein gemeinsames Projekt: Die Daten der amtlichen Vermessung wurden vom Amt für Landwirtschaft und Geoinformation in Zusammenarbeit mit privaten Ingenieur-Geometern gesammelt und veröffentlicht.
Ein gemeinsames Projekt: Die Daten der amtlichen Vermessung wurden vom Amt für Landwirtschaft und Geoinformation in Zusammenarbeit mit privaten Ingenieur-Geometern gesammelt und veröffentlicht.
Bild Grünenfelder und Partner AG

Ob Gebäude, Strassen, Wiesen, Wälder, Seen oder Gletscher – ab sofort ist die gesamte Fläche des Kantons Graubünden ausgemessen. Nach dem Kanton Uri ist Graubünden der zweite Gebirgskanton, dem dies gelingt, wie es in einer Mitteilung von der Regierung heisst. 

Tagtäglich nutzen wir sogenannte Geodaten, in den meisten Fällen sogar unbewusst, wie zum Beispiel, wenn wir eine Route im Navigationsgerät eintippen oder den Namen einer Bergspitze suchen. Als Grundlage dafür dienen die Daten der amtlichen Vermessung. Laut Mitteilung wurden diese Daten vom Amt für Landwirtschaft und Geoinformation in Zusammenarbeit mit privaten Ingenieur-Geometern gesammelt und veröffentlicht. 

Die amtliche Vermessung erfasst Grundstücksgrenzen, damit diese im Grundbuch eingetragen und das Eigentum gesichert werden kann. Weiter fungieren die Daten als Grundlage von geografischen Informationssystemen (GIS) und sind damit Orientierungshilfe bei verschiedensten Projekten. Ausserdem dienen die aus der amtlichen Vermessung abgeleiteten Basispläne und -karten der Raumplanung, zum Beispiel für Orts- oder Zonenpläne oder für Bau- und Verkehrsplanungen.

Langjährige Arbeit

Der Grundstein für eine systematische Vermessung erfolgte im Jahr 1912, als das schweizerische Zivilgesetzbuch eingeführt wurde. Der Pioniergeist einer flächendeckenden Vermessung wurde jedoch durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg massiv gedämpft, wie es in der Mitteilung heisst. Vom Ziel einer schweizweiten Vermessung waren die damaligen Geometer noch weit entfernt.

Für einen Schub sorgten später verschiedene Gesetzesanpassungen und auch die Digitalisierung, welche in der amtlichen Vermessung bereits in den 70er-Jahren genutzt wurde. Neue Instrumente und Berechnungshilfen ermöglichten den Geometern ein effizienteres Arbeiten. Obwohl Graubünden nach 110 Jahren flächendeckend vermessen ist, gilt es gemäss Mitteilung auch in Zukunft, diese Grundlagen immer wieder zu erneuern und mit neuen Technologien, wie zum Beispiel mit 3-D-Modellen, zu verbessern. (red)

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