Im Lokführerstand durch das Glarnerland fahren

So haben Sie das Glarnerland noch nicht gesehen: Frisch verschneit und mit dem Blick des Lokführers aus dem Flirt-Zug der Südostbahn (SOB). Nun kann man die Fahrt der S6 von Rapperswil nach Linthal am Bildschirm erleben, zuerst dem Zürcher Obersee entlang, dann durchs Gaster zum Eingang des Glarnerlandes und mal links, mal rechts der Linth bis zur Endstation auf knapp 650 Metern über Meer. Gefilmt und auf Youtube veröffentlicht hat sie «Bindschi 1» oder Werner Bindschedler aus dem schwyzerischen Oberiberg.

«Zu jeder Zeit schön»

Das Video stammt vom Februar 2021, wie Bindschedler erklärt. Er ist seit 1990 Lokführer bei der Südostbahn und fährt ins Glarnerland, seit die SOB die S6-Strecke von Rapperswil bis Schwanden und zu gewissen Zeiten bis Linthal übernommen hat. «Ich fahre die Strecke ins Glarnerland sehr gern, sie ist landschaftlich wunderbar, und ich liebe die Berge», schwärmt er. Den majestätischen Tödi, der kurz vor Mitlödi zum ersten Mal ins Bild rückt, oder die Hänge und Felswände zu beiden Seiten des Tales. Die Glarner Linie sei auch nicht so stressig wie gewisse S-Bahn-Strecken – und zu jeder Tages- und Jahreszeit schön.

«Die Glarner Bahnstrecke ist landschaftlich wunderbar und ich fahre sie sehr gern.»

^{– Werner Bindschedler, Lokführer und Videofilmer}

Natürlich lässt sich Lokführer Bindschedler auf der Fahrt nicht ablenken. Hie und da nimmt er eine Gopro-Filmkamera mit und klebt sie an die Scheibe, wie er erklärt. Mit dem Blick aus dem Führerstand wolle er auch eine der schönen Seiten seines Berufes zeigen.

Mit der SOB – aber nicht nur

So gibt es auf seinem Youtube-Kanal auch noch Fahrten von Einsiedeln nach Schwanden und von Schwanden wieder nach Pfäffikon SZ oder von anderen SOB-Strecken wie etwa Luzern-Basel mit dem Treno Gottardo. Was man zu sehen bekommt, ist 4K-Qualität und Echtzeit, nur Pausen kürze er meist etwas. Auf seinem Kanal, den der passionierte Hobby-Fotograf und Filmer privat betreibt, gibt es aber auch Videos von Bergtouren und Feuerwehreinsätzen.

Das Glarnerland habe er vorher gar nicht gekannt, aber inzwischen komme er auch zum Wandern, sagt der Bergliebhaber, der in der Stadt Basel aufgewachsen und vor 30 Jahren nach Oberiberg gezogen ist.