Der grösste Hornschlitten der Welt reist in die Slowakei
Der Glarner Fritz Dönni besucht seine slowakischen Hornschlitten-Freunde. Im Gepäck sein Riesengefährt Marke Eigenbau als Geschenk für ein Museum.
Der Glarner Fritz Dönni besucht seine slowakischen Hornschlitten-Freunde. Im Gepäck sein Riesengefährt Marke Eigenbau als Geschenk für ein Museum.
Der grösste «Horäschlittä» der Welt: Seine Feuertaufe bestand er 2016 am Braunwalder Hornschlittenrennen, nachdem er mit dem Heli an den Start hochgeflogen werden musste, weil das Tunnel der Braunwaldbahn zu schmal war. Durch die Bahnhofstrasse rollte der Schlitten des Luchsingers Fritz Dönni am Zürcher Sechseläuten ein Jahr später. Alles nichts gegen das, was dem «Superflitzer» jetzt bevorsteht.
Die Fahrt führt den Schlitten zuerst über München und Salzburg nach Wien. Von der Donaumetropole aus beträgt die Fahrzeit dann nochmals viereinhalb Stunden. 1113 Strassenkilometer sind es nämlich, die Hätzingen vom slowakischen Weltcup-Skiort Jasná Nízke Tatry trennen. Wo am Wochenende allerdings nicht die weltbesten Slalomfahrerinnen an den Start gehen, sondern Fritz Dönnis weltgrösster «Horäschlittä». Allerdings ausser Konkurrenz.
Langjährige Freundschaft
Jasná Nízke Tatry in der niederen Tatra im Herzen Slowakei gelegen ist Austragungsort eines der grössten Hornschlittenrennen, wo Dönnis schnittiger Schlitten einen Zwischenstopp einlegt. Die slowakischen Schlittenfahrer pflegen eine langjährige Freundschaft mit den Glarnern. «Die bis auf das Jahr 1991 zurückgeht», sagt Dönni. Damals hätten slowakische Schlittenfahrer gleichgesinnte Braunwalder an ihr Rennen eingeladen, das von Tausenden von Zuschauern verfolgt wurde. «Für uns ein Riesengaudi», erinnert sich Dönni. «Zumal wir samt Schwyzerörgeli angereist kamen.» Im Gegenzug besuchten die Slowaken auch die Glarner. «2016, zum 30. Hornschlittenrennen in Braunwald haben sich 55 Leute angemeldet», sagt Dönni. «72 sind gekommen.» Da habe er eilends noch Armeematratzen zusammenkratzen müssen.
«Auf der Ladefläche haben bis zu 60 Leute Platz.»
Am Mittwochnachmittag nun auf dem Hefti-Areal in Hätzingen. Millimeterarbeit ist angesagt. Der riesige Schlitten wird auf einen Anhänger verladen. Ob er beim Grenzübertritt verzollt werden muss? Dönni hofft nicht. «Der Schlitten ist ja schliesslich ein Geschenk.» Er soll, nachdem er am Rennen bestaunt werden konnte, in einem slowakischen Museum Platz finden.
Gigantische Ausmasse
Die Ausmasse des Dönni-Flitzers sind gigantisch. Der Schlitten ist 6,4 Meter lang, 2,4 Meter breit und 2,8 Meter hoch. Das Riesending wiegt 496 Kilogramm. Die Kufen sind 12 Zentimeter breit. «Auf der Ladefläche haben bis zu 60 Leute Platz», erklärt der Erbauer. «Auf die Idee gekommen, den Schlitten zu bauen, bin ich, weil ich einfach gerne mit Holz arbeite.» Er hätte Modellschreiner werden sollen, sagt Dönni. Geworden sei er aber Dachdecker.
«250 bis 300 Arbeitsstunden habe ich in das Werk investiert», sagt Dönni. Wenn er auch die Zeit mitrechne, in der er sich auf die Suche nach dem geeigneten Holz machte. «Für die Hörner muss dieses aus einem Ahornstück und krumm gewachsen sein.»
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