×

Der Nationalpark hat jetzt ein neues Gesicht

Der Schweizerische Nationalpark bekommt ab heute Dienstag einen neuen Direktor. Und dieser hat so einige frische Ideen im Gepäck.

Südostschweiz
01.10.19 - 11:00 Uhr
Leben & Freizeit
Ruedi Haller ist ab dem 1. Oktober 2019 der neue Direktor des Schweizerischen Nationalparks.
Ruedi Haller ist ab dem 1. Oktober 2019 der neue Direktor des Schweizerischen Nationalparks.
BILDMONTAGE SUEDOSTSCHWEIZ.CH

Auf Haller folgt Haller. Heinrich Haller wird vom langjährigen Mitarbeiter Ruedi Haller von seinem Amt als Direktor des Schweizerischen Nationalparks (SNP) abgelöst. Die beiden Direktoren teilen zwar denselben Namen, sind jedoch nicht miteinander verwandt.

Ein vertrautes Gesicht

Der 53-jährige Ruedi Haller ist kein komplett neues Gesicht im Schweizerischen Nationalpark. «1997 habe ich im Nationalpark mit dem Aufbau der Geoinformatik angefangen», erzählt Haller. Er habe die Entwicklung von der kleinen Verwaltung bis hin zum Wechsel in das grosse Besucherzentrum miterlebt. «Ich habe auch beim Um- und Neubau des Besucherzentrums die ganze Informatik begleitet. Aber auch weniger glückliche Ereignisse habe ich miterlebt, wie das Scheitern der Parkerweiterung.»

Ein fliessender Übergang

Mit dem 1. Oktober ändert sich Hallers Arbeitsablauf jedoch nicht komplett, wie er betont. Einige Projekte könne der bisherige Leiter der Forschung und Geoinformation im SNP und promovierte Geograf in seinen neuen Abschnitt mitnehmen. «Ich konnte mich fast elf Monate auf den Wechsel vorbereiten. Heinrich Haller hat immer gesagt, dass ich schon vor Oktober Projekte übernehmen kann.»

Dass Ruedi Haller der neue Direktor des Schweizerischen Nationalparks wird, wurde nämlich schon im November letzten Jahres bekannt:

Klare Vorstellungen

Nachfolgerin von Ruedi Haller und neue Bereichsleiterin Forschung und Monitoring wird die 46-jährige Biologin Sonja Wipf aus Davos. Aber: «Meine Nachfolge in der Forschung beginnt am 1. Januar, bis dann habe ich eigentlich ein Doppelmandat.» Hallers Aufgabenliste ist also nicht klein. Im Vordergrund stehen für Haller die Mitarbeit bei der Weiterentwicklung des Nationalparks und des Unesco-Biosphärenreservat, die Sanierung des vergifteten Flusses Spöl und der Blick auf die Finanzen.

Letzteres wurde schon ein paar Mal diskutiert, sagt Haller. «Wir müssen schauen, dass wir die Finanzen wieder ins Lot bringen, beziehungsweise auf eine schwarze, statt eine rote Null bringen.» Diese Thematik sei sicherlich die grösste Herausforderung in der nächsten Zeit. «Mittelfristig ist es so, dass wir die Zahlen soweit bringen müssen, dass wir wieder in Ruhe unseren Betrieb führen können. Es ist auch das Thema, das am meisten Zeit und Energie braucht.»

Die Finanzierungsschwierigkeiten wurden in der Juni-Session des Grossen Rates ebenfalls von Emil Müller, Gemeindepräsident von Zernez, angesprochen. Damit wurden die Geldsorgen des SNP erstmals thematisiert, wie die Engadiner Post kürzlich berichtete. Müller schrieb eine Anfrage an die Regierung. Diese Anfrage sei nun gut zu analysieren, sagt Haller.

Ein weiteres Ziel Hallers ist die Positionierung des SNP. «Wir wollen, dass der Schweizerische Nationalpark der einzige Nationalpark bleibt. Es geht darum, dass wir den Nationalpark national und international so positionieren, dass wir argumentieren können, warum die Schweiz nur einen Nationalpark hat.»

Mehr Details wollte der neue Direktor nicht preisgeben. Er spricht aber die momentanen Diskussionen um das Klima und die Ökologie an. Schlussendlich ginge es ihm darum, zu zeigen, dass auch der Nationalpark einen Beitrag leiste und eine Rolle in der Thematik der Ökologie spiele. 

Neue Organisationsstruktur
Ein Punkt wird sich nur wenige Monate nach Hallers Amtsantritt sicher ändern: In ihrer letzten Sitzung hat die Eidgenössische Nationalparkkommission die Neuorganisation der Betriebsstrukturen auf Anfang 2020 gutgeheissen, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Die Verwaltung des Parks werd auch in Zukunft in drei Bereiche gegliedert sein, wobei diese neu den drei Hauptaufgaben gemäss Nationalparkgesetz entsprechen: Naturschutz und Naturraummanagement, Forschung und Monitoring sowie Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Die Geschäftsleitung besteht neu aus Ruedi Haller, Flurin Filli und Hans Lozza.

(nua)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

SO-Reporter

Euer Foto auf unserem Portal

Habt Ihr etwas gesehen oder gehört? Als Leserreporter könnt Ihr uns Bilder, Videos oder Inputs ganz einfach per WhatsApp an die Nummer 079 431 96 03 senden.

Kontakt hinzufügen WhatsApp Nachricht senden

Mehr zu Leben & Freizeit MEHR