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Der künftige FHGR-Campus nimmt immer mehr Gestalt an

Im Herbst 2024 soll an der Pulvermühlestrasse in Chur für 178 Millionen Franken ein neues Fachhochschulzentrum der FHGR entstehen. Die Regierung hat die entsprechende Baubotschaft verabschiedet.

Südostschweiz
10.08.22 - 11:25 Uhr
Leben & Freizeit

Seit dem 1. Januar 2020 ist die Fachhochschule Graubünden (FHGR) die achte öffentlich-rechtliche Fachhochschule der Schweiz. Ihr Hauptstandort befindet sich an der Pulvermühlestrasse 57 in Chur. Dazu sind die Studierenden noch auf vier weitere Standorte verteilt. Schon länger ist klar: Der Betrieb lässt sich dadurch nicht mehr effizient führen. Ein nachhaltiger Neubau am Standort Pulvermühle in Chur soll dies ändern. Die Regierung hat die entsprechende Baubotschaft mit einer Gesamtinvestition von 178 Millionen Franken zuhanden des Grossen Rats verabschiedet.

Wie die Standeskanzlei am Mittwoch mitteilt, ist es aus bildungs-, forschungs- und innovationspolitischer Sicht von hoher Bedeutung, ein Fachhochschulzentrum für den Kanton Graubünden zu realisieren. Der Mangel an Fachkräften, insbesondere in den technischen Disziplinen, erschwere vielen Bündner Unternehmen das nötige Wachstum und die gewünschte Entwicklung. Hier sei die FHGR eine wichtige Akteurin, um junge Leute auszubilden, zu fördern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Bündner Volkswirtschaft zu stärken.

Regierungsrat Mario Cavigelli über die speziellen Umstände der Finanzierung des Projekts. Video Carmen Baumann

Für zukunftsgerichtete Perspektiven

Jedes Jahr verzeichnet die FHGR mehr Studierende. Aus diesem Grund müssen immer mehr zusätzliche Räume zugemietet werden. Die Fachhochschule ist heute deshalb auf fünf Standorte in neun Gebäuden innerhalb der Stadt Chur verteilt. Die gemieteten Flächen würden grösstenteils nicht mehr den notwendigen Raumanforderungen an einen effizienten und hochschulwürdigen Betrieb entsprechen. An den heutigen Standorten fehle zudem Raum für eine weitere Entwicklung der Studierendenzahlen und für einen Ausbau des Ausbildungsangebots.  

Das Zusammenführen aller Standorte in ein neues Fachhochschulzentrum sei deshalb wichtig. Unter anderem soll das neue Gebäude eine flexibel nutzbare Infrastruktur bereitstellen, Abläufe optimieren und eine zukunftsorientierte Lehre und Forschung ermöglichen.

Blick ins Innere: Im neuen Fachhochschulzentrum sollen alle Studierenden ein und aus gehen.
Blick ins Innere: Im neuen Fachhochschulzentrum sollen alle Studierenden ein und aus gehen.
Pressebild

Nachhaltigkeit steht im Fokus

Das Fachhochschulzentrum soll in unmittelbarer Nähe zum heutigen Hauptstandort der FHGR entstehen. Architektur, Tragwerk, Gebäudetechnik und Nachhaltigkeit werden im Bauprojekt gemäss Mitteilung gleichwertig und integral behandelt. Ziel sei es, das Bauholz für die Erstellung des neuen Fachhochschulzentrums möglichst aus den heimischen Wäldern zu beziehen und damit die lokale Wald- und Holzwirtschaft zu stärken und bei der Erstellung den CO₂-Ausstoss zu reduzieren. Es soll weit überwiegend unbehandeltes Holz verwendet werden.

Der Grosse Rat hat der Realisierung eines Hochschulzentrums am Standort Pulvermühle in der Oktobersession 2018 zugestimmt und die Regierung mit der Erarbeitung einer Baubotschaft beauftragt. Die Stimmberechtigten der Stadt Chur haben anlässlich der Volksabstimmung vom 29. November 2020 die Abtretung von Land an den Kanton und dessen Umzonung in die Zone für öffentliche Bauten und Anlagen zwecks Realisierung des Hochschulzentrums genehmigt.

Die Kosten für den Neubau des Fachhochschulzentrums belaufen sich auf 178 Millionen Franken, wozu der Bund voraussichtlich rund 27 Millionen Franken beitragen wird.

Viel Holz aus der Umgebung: Das Bauholz für die Erstellung des neuen Fachhochschulzentrums sei möglichst aus den heimischen Wäldern zu beziehen und damit die lokale Wald- und Holzwirtschaft stärken.
Viel Holz aus der Umgebung: Das Bauholz für die Erstellung des neuen Fachhochschulzentrums sei möglichst aus den heimischen Wäldern zu beziehen und damit die lokale Wald- und Holzwirtschaft stärken.
Pressebild

Nächste Schritte

Sofern der Grosse Rat und die Bündner Stimmberechtigten dem Projekt und dem Verpflichtungskredit zustimmen, ist der Baubeginn für den Neubau auf den Herbst 2024 geplant. Die Übergabe des Neubaus Fachhochschulzentrum Graubünden an die FHGR ist für Ende 2027 geplant und der Hochschulbetrieb soll im Frühjahr 2028 starten. Vollständig abgeschlossen sein sollte das Projekt – inklusive der altersbedingten Instandsetzung des bestehenden Hauptstandorts – voraussichtlich im Jahr 2030. (red)

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