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Brände, Partys und Raketen beschäftigen Einsatzkräfte an Silvester

In der Schweiz ist die Silvesternacht in vielen Kantonen recht friedlich verlaufen. Im Kanton Freiburg aber löste die Polizei eine illegale Raverparty auf, und die Feuerwehren löschten zahlreiche Brände. Dabei verletzten sich drei Personen erheblich.

Agentur
sda
01.01.23 - 17:36 Uhr
Leben & Freizeit
Spaziergängerinnen und Spaziergänger bei Sonne und milden Temperaturen am Neujahrstag in Genf.
Spaziergängerinnen und Spaziergänger bei Sonne und milden Temperaturen am Neujahrstag in Genf.
KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

In Niederscherli BE fing am Silvesterabend ein Weihnachtsbaum Feuer, wie die Berner Kantonspolizei am Neujahrsmorgen mitteilte. Sie geht davon aus, dass Kerzen das trockene Geäst in Brand steckten. Zwei Personen mussten schwer verletzt ins Spital gebracht werden.

Im Kanton Zürich kam es zu mindestens zwei Dutzend Bränden. In Dübendorf und Männedorf brannten Häuser. Rund zwei Dutzend Personen mussten evakuiert werden, wie die Kantonspolizei mitteilte. Die Brandursache ist in beiden Fällen noch unklar.

In Sargans im Kanton St. Gallen fingen die Kleider einer Frau Feuer, die mit anderen Personen auf einer Terrasse sass. Als ein Mann Ethanol in eine Feuerschale giessen wollte, griffen die Flammen auf die Kleider über. Die 54-Jährige erlitt verschiedenste Verbrennungen und musste mit dem Helikopter in eine Spezialklinik geflogen werden.

An der illegalen Raverparty in einem Wald bei Bulle im Kanton Freiburg nahmen nach Polizeiangaben mehrere Hundert Menschen teil, auch aus dem Ausland. Als die Polizei alarmiert wurde und mit Patrouillen vor Ort eintraf, durchbrachen meherere Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen eine Zugangskontrolle. Ein Polizist wurde leicht verletzt.

Zehntausende an «Silvesterzauber»

In der Stadt Zürich verlief die Silvesternacht mit dem grossen Feuerwerk am See mehrheitlich friedlich, wie die Stadtpolizei bekanntgab. Allerdings zündeten Besucherinnen und Besucher inmitten der Menschenmenge immer wieder Feuerwerk, worauf die Polizei einschritt. Den «Silvesterzauber» verfolgten nach Polizeiangaben mehrere Zehntausend Menschen.

Die St. Galler Kantonspolizei meldete am Neujahrsmorgen, sie habe in der Silvesternacht über hundert Einsätze geleistet - mehr als in den vergangenen Jahren. Einen ihrer Einsätze leistete sie in Heerbrugg, wo wegen einer verirrten Rakete in einem Autounterstand ein Brand ausbrach. Bei Weite kam es zu einem kleinen Waldbrand.

Die Zürcher Kantonspolizei rückte über 50 Mal aus, weil Feuerwerk gegen Fassaden oder Verkehrsmittel gerichtet oder in Briefkästen gezündet wurde. Unfug mit Feuerwerk meldeten auch andere Kantonspolizeien, wobei es aber laut Mitteilungen aus Zug, Thurgau, Aargau und Schwyz zu keinen grösseren Vorkommnissen kam.

Im Kanton Bern erhielt die Polizei rund 70 Meldungen im Zusammenhang mit Feuerwerk, wegen Streitereien und wegen Ruhestörungen. Einzelne Personen wurden verletzt.

Feiern ohne Pandemie-Auflagen

Nachdem die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel aufgrund der Corona-Pandemie zwei Mal stark eingeschränkt gewesen waren, konnte der Beginn des Jahres 2023 ohne besondere Auflagen gefeiert werden. Ungewöhnlich milde Temperaturen lockten viele Menschen ins Freie.

Dennoch hatte in der Silvesternacht Schutz und Rettung Zürich etwas weniger zu tun als im Vorjahr. Die Organisation teilte auf Anfrage mit, schon im Vorjahr hätten die Einsatzzahlen über die Festtage schon fast wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht.

Die Kantonspolizei Basel-Stadt teilte auf Anfrage mit, die Polizei und die Sanität hätten in der Silvesternacht etwa gleich viele Einsätze gehabt wie in den Vorjahren. Die Berufsfeuerwehr rückte 15 Mal aus - dreimal mehr als im Vorjahr. Die Sanität musste zwei Mal wegen Verletzungen durch Feuerwerkskörper ausrücken.

In Schaffhausen feuerte ein junger Mann von einer Dachterrasse aus rund 50 Knallpatronen aus einer Schreckschusswaffe ab. Der Schütze wurde vorläufig festgenommen und wird sich einem Strafverfahren stellen müssen. In Schattdorf im Kanton Uri brannte am Silvesterabend ein Recyclingcenter.

Wieder mehr Nez-rouge-Fahrten

Die freiwilligen Chauffeurinnen und Chauffeure der Aktion «Nez rouge» transportierten in der Silvesternacht mit 2000 Fahrten 4300 Personen nach Hause.

Das sind wesentlich mehr als im Vorjahr, als bei 360 Fahrten 860 Personen befördert wurden. In der Silvesternacht von 2018 hatte Nez Rouge allerdings noch 3600 Fahrten und 8000 transportierte Personen gezählt.

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