Auf einem Steg ins Klöntal
Der Kanton Glarus ist sich einig: Die Klöntalerstrasse muss saniert werden. Neu werden die Fussgänger vom Strassenverkehr entkoppelt und auf einem Steg geführt. Ein Millionenprojekt.
Der Kanton Glarus ist sich einig: Die Klöntalerstrasse muss saniert werden. Neu werden die Fussgänger vom Strassenverkehr entkoppelt und auf einem Steg geführt. Ein Millionenprojekt.
Im Bereich «Vorder Ruestelchopf» führt die Klöntalerstrasse durch eine enge, teils nur einspurig befahrbare Stelle zwischen einer Felswand und dem Klöntalersee. Busse, Autos, Wanderer, Radfahrer und Fussgänger müssen sich diesen Strassenabschnitt teilen. Das hat jedoch bald ein Ende: Bis 2026 wird gemäss einer Mitteilung des Kantons Glarus die Strecke auf einer Länge von rund 400 Metern saniert. Dabei wird der motorisierte Verkehr vom Langsamverkehr entkoppelt – dies mit einem Fussgängersteg. Kostenpunkt für das Gesamtprojekt: 4,7 Millionen Franken.
Wegen Strassenrutsch 2021
Aufgrund der starken Niederschläge und dem hohen Seestand Anfang Juni 2021 wurde ein Teil der Stützmauer unterspült. Dies hat zu einem Strassenrutsch geführt. Die Klöntalerstrasse musste für den motorisierten Verkehr gesperrt werden, bis eine Notbrücke erstellt wurde. Im Herbst 2021 wurden als Sofortmassnahmen Sicherungsarbeiten an den bestehenden Stützmauern realisiert, wie es in der Mitteilung heisst. Die abgerutschte Stelle ist bis heute noch nicht instand gesetzt.
Gefährliche Situationen vermeiden
Mit einem 1,5 Meter breiten Steg sollen nun derartige gefährliche Situation sowohl für Fahrzeuge als auch für Fussgänger vermieden werden. Die Strasse wird jedoch bewusst nicht durchgehend verbreitert und es muss weiterhin an Ausweichstellen gekreuzt werden. So könne man den Charakter einer Seestrasse beibehalten und an heiklen Stellen ein Kreuzen gewährleisten, schreibt der Kanton Glarus. «Die minimale Strassenbreite wird durchgehend auf 4,2 Meter erhöht, was ein sicheres Kreuzen von Personenwagen und Radfahrern ermöglicht.»
«Die minimale Strassenbreite wird durchgehend auf 4,2 Meter erhöht, was ein sicheres Kreuzen von Personenwagen und Radfahrern ermöglicht.»
An unübersichtlichen Stellen werde der Fels leicht abgetragen, um die Sichtweiten zu verbessern. Grossen Wert wird auf die Einpassung der Massnahmen in das Landschaftsbild gelegt. So sollen sämtliche Kunstbauten mit Natursteinen verkleidet werden.
Bau in Etappen
In diesem Jahr wird die Abrutschstelle von Juni 2021 saniert. Weitere Arbeiten bis zur Umsetzung des Fussgängerstegs folgen bis im Jahr 2024. Obwohl für das Projekt 661 Quadratmeter Wald gerodet werden müssen, möchte der Kanton Glarus Amphibienanlagen im gleichen Gebiet zugunsten der Natur und des Landschaftsschutzes erstellen. (nen)
Nicole Nett schreibt und produziert hauptsächlich Geschichten für «suedostschweiz.ch». Die gelernte Kauffrau hat Multimedia Production studiert und lebt in der Bündner Herrschaft. Sie arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos