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Bald eine Perle auf dem Albulapass

Das Berggasthaus «Albula Hospiz» wird umgebaut und gesamtsaniert. Vorgesehen ist, das Haus für die nächste Generation zu erneuern. Seit Montag wird auf dem Pass gebaut.

19.05.21 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Im Sommer ist das Berggasthaus «Albula Hospiz» auf 2315 Meter über Meer bei Velofahrern, Motorradfahrerinnen und Wanderern sehr beliebt. Es gilt als das Eingangstor ins Engadin. Im Oktober 2018 hat der Sturm Vaia grosse Schäden am Gebäude verursacht. Damals wurde unter anderem das Dach weggerissen, welches anschliessend notdürftig repariert werden musste. Im darauffolgenden Winter wurde dann auch noch die Wasserfassung beschädigt.

Doch bereits vor dem Sturm hatte die Gemeinde La Punt Chamues-ch als Eigentümerin eine Bestandesaufnahme des Hauses veranlasst, weil das Gasthaus nicht mehr zeitgemäss war. Die Abwasserlösung entsprach nicht mehr den gültigen Vorschriften gemäss Gewässerschutzgesetz, und die Küche war betreffend Lebensmittelverordnung problematisch. Beheizt wurde das Haus nur mit einem Kachelofen und ein paar alten Elektroöfen, und isolationstechnisch war die Situation mehr als suboptimal.

Wiedereröffnung im Sommer 2022

Aus diesem Grund hat die Albulakommission gemeinsam mit dem Architekten Ernst Huber ein Projekt für die zukünftige Nutzung des Albulahospiz entwickelt. Der Spatenstich fand am Dienstag statt. «Von aussen wird das Haus wie vor 150 Jahren aussehen», sagte Huber gegenüber Radio Südostschweiz. In einem überwiegend unterirdischen Anbau werden die Küche und Nebenräume, wie die Heizung, untergebracht. Das Dach wird komplett erneuert. «Das Haus wird auf den heutigen Stand gebracht», erklärte Huber.

Dazu gehören eine Erdsondenheizung, eine neue Wasserversorgung, eine neue Kläranlage, und eine Trafostation. Auch eine neue Küche, neue Parkplätze und vier zusätzliche Zimmer sind vorgesehen. «Es soll eine Perle auf dem Albulapass geben», sagt der Architekt.

Seit Montag wird gebaut. Ziel ist, das gesamtsanierte Berggasthaus im Sommer 2022 zu eröffnen. Die Kosten für die Gesamtsanierung belaufen sich auf knapp vier Millionen Franken. «Wir fühlen uns verpflichtet, dieses Objekt, das wir im Jahr 2015 übernommen haben, richtig zu unterhalten und etwas Schönes zu erschaffen», sagte Gemeindepräsident Jakob Stieger vor Ort.

Foodtruck statt Gasthaus

Während den vergangenen zwei Sommern hat es einen provisorischen Gasthausbetrieb gegeben, in diesem Sommer hingegen ist das «Albula Hospiz» geschlossen. Gäste haben aber die Möglichkeit, sich an einem Foodtruck auf dem Parkplatz zu verpflegen.

Fadrina Hofmann ist als Redaktorin für die Region Südbünden verantwortlich. Sie berichtet über alle gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Themen, die in diesem dreisprachigen Gebiet relevant sind. Sie hat Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalismus und Rätoromanisch an der Universität Fribourg studiert und lebt in Scuol im Unterengadin. Mehr Infos

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