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Frischzellenkur für eine Institution

Das Lehrlingshaus Engiadina in Samedan ist in die Jahre gekommen. Jetzt werden die Zimmer komplett saniert. Allerdings sind noch nicht alle Details geklärt.

Südostschweiz
10.05.21 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Das Lehrlingshaus Engiadina muss dringend saniert werden.
Das Lehrlingshaus Engiadina muss dringend saniert werden.
SCREENSHOT lehrlingshaus-engiadina.ch

Das Lehrlingshaus Engiadina in Samedan müsse saniert werden, heisst es in einer Mitteilung der Genossenschaft, welche das Haus betreibt. Einiges wurde schon erledigt, vieles steht noch an. Das Haus wurde im Jahr 1968 erbaut; 1992 wurde es saniert und erweitert. Im Jahr 2010 wurde die Haustechnik von 1968 saniert. 2018 wurden das Erdgeschoss sowie das Elektro-Tableau erneuert. 2019 schliesslich wurde die Wohnung des Hausleiters renoviert.

Es bleibt aber weiterhin einiges zu tun: Die Teppiche sind 11 Jahre, die Anstriche 28 Jahre und die Innentüren wie Schränke in den Zimmern sogar 53 Jahre alt. Gegenüber Radio Südostschweiz erklärte Jan Harbott, welcher für die pädagogische Betreuung der Jugendlichen zuständig ist: «Gewisse Teile der Einrichtung wurden bereits vor über 50 Jahren verbaut. Manche Türen sind zum Beispiel einfach nicht mehr stabil. Private Duschen und WCs werden immer mehr nachgefragt.» Ausserdem sollen im Zuge der Sanierung im Lehrlingshaus hauptsächlich Einzelzimmer entstehen, nur noch elf Doppelzimmer sollen im Haus Platz finden. «Der allgemeine Lebensstandard ist gestiegen», so Harbott. Die Nachfrage nach Einzelzimmern ebenfalls.

Die Jugendlichen sollen in den Genuss von neuen, modernen Zimmern kommen. Zum Vergleich:

Links:
Rechts:

Etappierte Arbeiten

Um den Betrieb des Lehrlingshauses zumindest teilweise aufrecht zu erhalten, werde der Umbau der Zimmergeschosse in drei Etappen durchgeführt, so Harbott. Den Anfang mache der Mädchentrakt, welcher 2022 umgebaut werden soll. Die zweite Etappe betrifft den Knabentrakt, der für 2023 angesetzt wird. Der Nordtrakt macht dann 2024 den Abschluss.

Das Lehrlingshaus ist aus dem Engadin nicht mehr wegzudenken. Lernende hätten dort die Möglichkeit, zu günstigen Preisen eine Unterkunft zu beziehen, die nahe an Berufsschule und Arbeitsort liege, erklärt Harbott. Konkret: «Ein Einzelzimmer mit Vollpension kostet 890 Franken.» Verbrächten Lernende weniger Zeit im Haus, oder müssten sie nach Chur in die Schule, bekämen sie das Essensgeld zurück.

Wie es in der Mitteilung weiter heisst, sind neu auch behindertengerechte Zimmer geplant. Konkret heisst dies beim vorliegenden Projekt, dass von den 54 Zimmern ein Zimmer vom Typ I und 13 Zimmer vom Typ II realisiert werden sollen. Das Zimmer Typ I ist rollstuhlgängig; der Sanitärraum ist mit einer Schiebetüre versehen, die Türbreite liegt bei mindestens 80 Zentimetern, und es gibt genügend Bewegungsfläche im Zimmer, stufen- und absatzfrei. Die Zimmer Typ II sind gehbehindertengerecht; die Türbreite liegt bei mindestens 80 Zentimetern, und auch diese Zimmer sind stufen- und absatzfrei.

Aus Alt mach Neu! Die renovierten Zimmer sind heller...
Aus Alt mach Neu! Die renovierten Zimmer sind heller...
...und zeitgemässer.
...und zeitgemässer.
Auch die sanitären Anlagen erhalten einen neuen Anstrich.
Auch die sanitären Anlagen erhalten einen neuen Anstrich.

Der Kanton zahlt die Hälfte

Ein solch umfassender Umbau kostet naturgemäss viel Geld. Knapp fünf Millionen Franken, um genau zu sein. Wie die Verantwortlichen des Lehrlingshauses in ihrer Mitteilung schreiben, kommt die Hälfte durch einen Investitionsbeitrag des Kantons bereits zusammen. 

Die übrigen 50 Prozent wolle man durch Spendeneinnahmen und Finanzierungsbeiträge von Gemeinden, Stiftungen, Berufsverbänden, Gönnern und Sponsoren sicherstellen, so die Genossenschaft. Die Sammlung der Spenden habe bereits begonnen. (mas)

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