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Eisiges Glarnerland

Seit Mitte letzter Woche erlebt das Glarnerland eine richtige Kältewelle. Der Höhepunkt wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag erreicht.

Südostschweiz
15.02.21 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Eiskalt aber sonnig: Am Sonntag zog es trotz eisigen Temperaturen einige Glarnerinnen und Glarner an die frische Luft.
Eiskalt aber sonnig: Am Sonntag zog es trotz eisigen Temperaturen einige Glarnerinnen und Glarner an die frische Luft.
DANIEL FISCHLI

von Felix Blumer

In den Nächten wurden im Glarnerland teilweise zweistellige Minuswerte verzeichnet. Besonders kalt wurde es in der Nacht auf Sonntag. Die tiefste Temperatur in unserem Kanton wurde auf der Alp Hintersand mit -22,1 Grad verzeichnet.

Unter -20 Grad ging es auch bei der Vorder Winggelhütte im Chrauchtal mit -20,2 Grad. In Elm lag der Tiefstwert der Nacht bei -16,6 Grad, im Kantonshauptort wurden -11,1 Grad als Tiefstwert gemessen. Allzu lange muss man aber in Glarus nicht zurückgehen, um einen noch tieferen Wert zu finden. Am 28. Februar 2018 wurden -12,6 Grad gemessen. Von absoluten Rekorden war man in der Stadt aber weit entfernt. Am 14. Januar 1963 wurden im Kantonshauptort -21,7 Grad gemessen.

Nicht nur bei uns

Generell war die Nacht auf Sonntag in der Schweiz sehr kalt. Auf dem nationalen Messnetz lag der Tiefstwert bei -30,5 Grad, gemessen in Samedan. Das war überhaupt der tiefste Wert des gesamten Winters. Bis jetzt lag der Rekord bei -29,6 Grad, ebenfalls in Samedan.

Ähnlich kalt war es in der Nacht auf Sonntag in Buffalora am Ofenpass mit -29,7 Grad. Extrem kalt war es aber auch in tieferen Lagen der Ostschweiz. In Ebnat-Kappel im Toggenburg wurden -18,1 Grad gemessen, in Aadorf im Kanton Thurgau gab es -15,9 Grad. Weiter im Westen war es nicht so kalt. In Genf lag die Tiefsttemperatur nur bei -3,8 Grad, und selbst im Sibirien der Schweiz, in La Brévine, war es mit -16,2 Grad vergleichsmässig «mild».

Hoch über Skandinavien

Die Kältewelle stammt von einem Hoch über Südnorwegen. An seiner Ostflanke floss in den vergangenen Tagen eisige Luft aus der Polgegend direkt nach Mitteleuropa. In der Nacht auf Sonntag spaltete sich ein Teil des Hochs ab und kam über Tschechien zu liegen. Damit kühlte es in der Nacht noch stärker aus, und da der Osten der Schweiz sehr nahe am Hoch lag, wirkte der Auskühlprozess bei uns sehr effektiv.

Der Spuk ist fast vorbei

Das Hoch wird nun aber abgebaut, und schon am Montag wird es wieder deutlich milder. Am Dienstag dürften mit Südwestwind bei uns im Kanton zum Teil bereits wieder zweistellige Plusgrade erreicht werden. Damit ist die Kältewelle dann endgültig Schnee von gestern.

*Der Glarner Felix Blumer ist Meteorologe bei Schweizer Radio und Fernsehen.

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