Gegen das Vergessen
In der Churer Goldgasse, zwischen schmalen Regalen in Grau, leben die Geschichten von Bündnerinnen weiter.
Am Anfang ging es um den Haushalt. Dann, in den Sechzigern, um Verhütung und die sexuelle Revolution. In den Siebzigern um Beruf, Karriere und das Stimmrecht. In den Achtzigern wurden die Themen mit dem neuen Eherecht endgültig politisch. Silke Margherita Redolfi blättert durch einen ihrer Schätze – es sind vergilbte Ausgaben des Frauenmagazins «Annabelle» mit ganzseitigen Modestrecken und bahnbrechenden Frisuren. «Diese Sammlung ist ein Spiegel der Gesellschaft», schwärmt die Historikerin.