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Der lange Atem der Pestizide

Der Kanton Graubünden hat Proben in Glarner und Bündner Pumpwerken entnommen, um das Wasser auf mögliche Verunreinigungen von Pflanzenschutzmitteln zu untersuchen. Gewisse Pestizide sind auch Jahre nach deren letzten Verwendung nachzuweisen.

Südostschweiz
19.12.20 - 12:00 Uhr
Leben & Freizeit
Bereits im Jahr 2012 wurde das Schädlingsbekämpfungsmittel Atrazin verboten. Immer noch finden sich Spuren im Grundwasser.
Bereits im Jahr 2012 wurde das Schädlingsbekämpfungsmittel Atrazin verboten. Immer noch finden sich Spuren im Grundwasser.
SYMBOLBILD / PIXABAY

Der Kanton Graubünden hat im Februar 2020 zwölf Bündner und drei Glarner Pumpwerke amtlich beprobt, um auf etwaige Rückstände des Pflanzenschutzmittels Chlorothalonil und deren Abbauprodukte schliessen zu können. Dem vorausgegangen sei das nationale Verbot von Chlorothalonil vom 1. Januar 2020, wie der Kanton in einer Mitteilung schreibt.

Der Gesetzgeber hat dabei einen Höchstwert von 0.1 Mikrogramm pro Liter Grundwasser festgelegt. In drei Pumpwerken konnte ein Chlorothalonil-Zwischenprodukt (der Metabolit R471811) knapp über dem Höchstwert nachgewiesen werden. Aufgrund des absehbaren Rückgangs der Kontamination seien die Wasserversorger gemäss einer Weisung des Bundes dazu aufgefordert worden, den Metaboliten im Rahmen ihrer Selbstkontrolle zu überwachen.

Im Dezember 2020 sei dessen Konzentration in einem Pumpwerk bereits deutlich unter dem Höchstwert zu liegen gekommen, was auch für die anderen beiden Pumpwerke Gutes erwarten lasse, schreibt der Kanton.

Atrazin immer noch im Grundwasser

Elf der oben genannten Pumpwerke sowie neun weitere seien zudem Ende September hinsichtlich weiterer 298 Pflanzenschutzmitteln und deren Metaboliten untersucht worden. Laut Kanton mit dem Resultat, dass nur bis zu vier Stoffe pro Probe in unbedeutenden Mengen nachgewiesen wurden.

Zumeist fanden sich Spuren von Atrazin und dessen Metaboliten. Atrazin, ein Unkrautbekämpfungsmittel im Maisanbau, ist in der Schweiz seit 2012 verboten. Der Kanton betont an dieser Stelle die Problematik, die sich hinter dem Einsatz persistenter Pflanzenschutzmitteln und deren Akkumulation in der Umwelt verbergen würde. (reb)

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