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Heute wird weltweit das Stottern gefeiert

Heute ist der Welttag des Stotterns. Wir haben passend dazu mit zwei Stotternden über die Sprechstörung und das Leben damit gesprochen.

Südostschweiz
22.10.20 - 11:30 Uhr
Leben & Freizeit
Jährlich wird am 22. Oktober der Welttag des Stotterns gefeiert.

Der Redefluss ist gestört, der Sprechablauf unterbrochen und Wörter, Silben oder Laute werden wiederholt – in etwa so wird das Stottern definiert. Tatsächlich steckt hinter der Störung des Sprechens aber noch viel mehr. Um die Menschen weltweit zu sensibilisieren und informieren, findet daher seit rund 22 Jahren am 22. Oktober der Welttag des Stotterns statt. Zur Feier des Tages haben wir mit zwei Betroffenen über das Stottern gesprochen. 

Das Leben mit Stottern

Der 22-jährige Timo Hämmig und der 66-jährige Beat Meichtry stottern beide seit ihrer Kindheit. Mit der Sprechstörung umzugehen war für sie nicht immer einfach. Besonders in der Schulzeit gab es einige Herausforderungen.

Nach einer Therapie bei der Vereinigung für Stotternde und Angehörige (Versta) haben sie ihre Sprechfreude jedoch wiederentdeckt. Nun möchten sie anderen Betroffenen Mut machen. «Man soll aktiv bleiben und nicht aufgeben» und «Der Stotternde kann sprechen, er hat eine Sprechkompetenz», lauten die Devisen der Beiden. Im Interview sprechen die Männer noch genauer über das Stottern und geben einen Einblick in ihr Leben.

Entstehung im Kindesalter

Das Stottern tritt typischerweise erstmals zwischen dem 2. udn 4. Lebensjahr auf. Auch bei Timo Hämmig und Beat Meichtry war dies der Fall. Bei vielen Kindern kann das Stottern aber auch wieder weggehen. Lediglich ein Prozent der Erwachsenen stottert. 

Die Auswirkungen der Sprechstörung sind trotzdem nicht zu unterschätzen. Durch das Stottern könnten psychische Belastungen wie Ängste oder ein Verlust des Selbstwertgefühls entstehen, schreibt die Versta. Zudem leiden Betroffene öfters an körperlichen Begleitsymptomen wie Muskelverspannungen. Wegen dieser Beeinträchtigungen wurde Stottern übrigens auch als Behinderung anerkannt.

Stottern – was nun? Vereinigung für Stotternde und Angehörige bietet Hilfe
Die Versta ist eine Vereinigung für Stotternde und Angehörige, Bezugspersonen und weitere Interessierte. Sie nimmt die Bedürfnisse von Personen mit Redeflussstörungen wahr und setzt sich in der Schweiz für eine Verbesserung ihrer Lebenssituation ein: 
- durch individuelle Beratungen und Betreuungen
- durch spezifische Aus- und Weiterbildungsangebote
- durch eine aktive Hilfe zur Selbsthilfe und
- durch regelmässige Information der Öffentlichkeit.
Wer Hilfe braucht, kann sich telefonisch unter 033 733 07 31 oder online melden. Weitere Infos gibt es unter: versta.ch

Sich damit auseinanderzusetzen

Für Stotternde gibt es verschiedene Optionen, um das Leiden am Stottern zu heilen. Die Versta bietet dafür beispielsweise Selbsthilfegruppen an, wo sich Betroffene austauschen und praktische Übungen durchführen. Zudem bietet die Vereinigung auch Seminare, Beratungen und Informationen für Betroffene sowie Angehörige an.

Von Bedeutung sind auch Stottertherapien, die in Praxen für Logopädie oder akademischer Sprachtherapie oder in speziellen Einrichtungen durchgeführt werden. Die Versta betont dazu, dass es für eine gute Stottertherapie nie zu spät ist, sie jedoch viel Zeit braucht. (paa/huj)

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