×

Rapperswiler Forscher tüfteln an ökologischem Kaffeebecher

Die Stiftung Futur hat zwei Forschungsprojekte der Hochschule für Technik Rapperswil mit einem Innovationspreis ausgezeichnet. Die Siegerprojekte drehen sich um Kaffeebecher und um Wärmespeicher.

Südostschweiz
24.08.20 - 19:33 Uhr
Leben & Freizeit
6000 Franken für biologisch abbaubare Kaffeebecher: Futur-Stiftungsratspräsident Thomas Schmidheiny (rechts) mit Preisträger Daniel Schwendemann.
6000 Franken für biologisch abbaubare Kaffeebecher: Futur-Stiftungsratspräsident Thomas Schmidheiny (rechts) mit Preisträger Daniel Schwendemann.
PRESSEBILD

Gute Nachrichten für alle Kaffeeliebhaber: Es gibt vielleicht bald Kaffeeautomatenbecher, die den CO2-Fussabdruck reduzieren. Forscher an der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) tüfteln derzeit an einem solch umweltschonenden Prototypen. Das Ganze ist eines von zwei Forschungsprojekten, welches die Stiftung Futur – Stiftung zur Förderung und Unterstützung technologieorientierter Unternehmungen Rapperswil – kürzlich prämiert hat. Der sogenannte «Woodcup» hat einen Anerkennungspreis in der Höhe von 6000 Franken erhalten, wie die HSR mitteilt. Der Preis wurde kürzlich von Stiftungsratspräsident Thomas Schmidheiny vergeben. «Der Kaffeebecher ist für uns meistens nicht wichtig, Hauptsache der Kaffee schmeckt und nach fünf Minuten werfen wir den Becher weg», wird Preisträger Daniel Schwendemann in der Mitteilung zitiert. Die Industrie sei auf der Suche nach alternativen Rohstoffen für Verpackungen. Zusammen mit Projektpartnern und mit Unterstützung der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung Innosuisse habe ein Team des Instituts für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung neue Materialmischungen entwickelt, um den CO2-Fussabdruck zu reduzieren.

Kein kalter Kaffee

Das Endziel des Projektes sei ein biologisch abbaubarer Becher für Kaffeeautomaten. Doch auch die mit dem Futur-Preis ausgezeichneten und bereits erfolgten Schritte seien beeindruckend: So konnte ein Projektpartner mit den Ergebnissen eines ersten Teilprojekts bereits 200 Millionen Kaffeebecher produzieren und verkaufen. Diese bestehen aus einer Polystyrolmischung mit Holzfaserfüllung. Bei weiteren Versuchen wurde ein Verfahren entwickelt, das Kaffeesatz als Rohstoff für Kaffeebecher nutzbar macht. Abfallströme aus dem Lebensmittelbereich dienen so als Rohstofflieferant. Entwickelt werden soll ein Becher, der auch heissem Kaffee standhält, «sodass man künftig mit einem guten Gewissen an den Automaten gehen kann».Mit 10 000 Franken dotiert ist der Preis für das Forschungsprojekt «Aluminium als erneuerbarer Wärme- und Stromspeicher für Gebäude». «Aluminium ist ein idealer Energiespeicher», heisst es dazu. Weder Kohle, noch Mineralöle oder Methan hätten eine vergleichbare volumetrische Energiedichte. Über Elektrolyse-Verfahren sei es möglich, überschüssigen erneuerbaren Strom in Form von Aluminium zu speichern. Mit 500 Kilo Aluminium könne ein modernes Einfamilienhaus auch im Winter zu 100 Prozent mit erneuerbarem Strom und Wärme versorgt werden.

Sieben Projekte überflügelt

Am Institut für Solartechnik an der Hochschule für Technik Rapperswil wird vom Projektteam nun ein grösserer Prototyp für die Produktion von Wärme und Strom aus Aluminium gebaut und in Betrieb genommen. Die beiden Siegerprojekte hatten sich gegen sieben weitere Forschungsprojekte durchgesetzt. (eing/ran)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR