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Drohnen sind in Flims fast immer verboten

In Flims wurde 2017 ein Drohnenverbot eingeführt. Das Verbot gibt es immer noch. Dennoch entdeckt man in den sozialen Medien vermehrt Aufnahmen, die mit Drohnen getätigt wurden. Die Gemeinde Flims ist der Meinung, dass der Umgang mit Drohnen besser geregelt werden muss.

Anna
Panier
28.02.20 - 08:12 Uhr
Leben & Freizeit
Am Caumasee wurden in der Vergangenheit vermehrt Drohnen-Aufnahmen gemacht.
Am Caumasee wurden in der Vergangenheit vermehrt Drohnen-Aufnahmen gemacht.
OLIVIA ITEM-AEBLI

Ihr unternehmt einen Ausflug zu einem See. Zieht Euch die Badesachen an und schwimmt eine Runde im kühlen Wasser. Entspannt danach auf Eurem «Tüachli» und tankt ein paar Sonnenstrahlen.

Ihr packt anschliessend Eure Sachen zusammen und fährt wieder nach Hause. Dort angekommen scrollt Ihr durch die sozialen Medien. Kurz bleibt Ihr bei einem Foto stehen. Seid Ihr das im Hintergrund, hinten beim Baum? Wie ist das möglich?

Die Antwort auf dieses Szenario sind die Multikopter. Der bekannteste Vertreter davon ist die Drohne, ein Gerät, mit dem man Aufnahmen aus den hohen Lüften tätigen kann. Oftmals sind das einzigartige Bilder, die nichts Böses beabsichtigen. Aber es kann auch der Fall auftreten, wie am Anfang erwähnt. Dass Aufnahmen dann getätigt werden, wenn Menschen vor Ort sind. Das ist eine unangenehme Situation für die Leute, die sich dann ungewollt auf den Aufnahmen befinden.

Bekanntes Problem

Auch in Flims war man von dieser Problematik betroffen. Die Gemeinde ging das Problem an und führte ein Drohnenverbot ein. Martin Kuratli, Gemeindeschreiber in Flims, erklärt: «Der Ursprung des Verbots war, dass am Caumasee jeder Zweite eine Drohne in die Lüfte warf und Aufnahmen machte. Viele Leute haben sich dadurch gestört gefühlt.»

Zusätzlich wisse auch niemand, was mit solchen Aufnahmen passiere und wo diese zu sehen seien. Schliesslich habe man darum dieses Verbot gegen Multikopter erlassen.

Bisher wird dieses Verbot auch grösstenteils eingehalten, wie Kuratli erklärt. Die Gemeinde erhält trotzdem immer wieder Hinweise aus der Bevölkerung. In vielen Fällen wird die Gemeindepolizei aktiv und sucht dann das Gespräch mit den Drohnen-Filmern.

«Meistens handelt es sich dann um Unwissen der Person und wir finden eine Lösung.» Erst einmal sei es zu einer Busse und einem Strafverfahren gekommen. Die schuldige Person sei aber einsichtig gewesen.

Ausnahmen werden fast nie gemacht

Wer jetzt trotz Verbot gerne Drohnen-Aufnahmen vom Caumasee machen will, hat prinzipiell keine Möglichkeiten, dieses Verbot zu umgehen. «Grundsätzlich vergeben wir keine Bewilligung.»

Das Auge zugedrückt habe man bisher nur bei einer Hochzeit. Die Drohne sei dabei nur um das Brautpaar herumgeschwirrt.

Diese Denkweise äussert sich auch auf der Instagramseite von Flims Switzerland. Viele Aufnahmen, welche mit Drohnen getätigt wurden, sind Bestandteil des Instagramfeeds. Warum solche Bilder, trotz Drohnenverbot, von Flims Tourismus repostet werden, möchte die Gemeinde nicht beantworten.

Jedoch meint Kuratli, dass sich in der Gesetzgebung noch einiges ändern muss. «Der übergeordnete Gesetzgeber muss Regelungen einführen.» Das bisherige Merkblatt reiche nicht aus.

Die Menschen fühlten sich je länger je mehr von solchem umherfliegenden Drohnen bedroht. Zudem sei es auch nicht ungefährlich. Drohnen seien zwar für gute Sachen einsetzbar. «Aber vielleicht muss man den Umgang mit Drohnen besser regeln», so Kuratli.

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur. Mehr Infos

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Wohl eine Panikreaktion auf Mythen und Halbwahrheiten, die über Kamerabestückte Drohnen von den Medien verbreitet werden. In den meisten Quadkoptern befinden sich Kameramodule mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 24mm. Aus einer Höhe von 50m lässt sich damit kein Gesicht erkennen. Ich habe hier zuhause eine Bridgekamera rumliegen, die hat eine Brennweite von 3000mm. Damit habe ich quasi eine 120fach höhere Vergrößerung zu der Kamera in der Drohne. Die Leute, die Bedenken wegen einer Drohne haben würde wahrscheinlich den Schock ihres Lebens bekommen wenn sie wüssten was damit möglich ist.

Naja, wenn ich auf 100 Meter Höhe fliege und ein Foto schiesse, kann keine Person am Boden erkannt werden. Und, dann habe ich noch Photoshop :-)
Schade gibt es keine Ausnahmen beim Caumasee. Wollte in den nächsten Wochen mal fotografieren kommen.

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