×

Spenderglück: Das Geld für den Kamin ist beisammen

Der Kamin beim Anna-Göldi-Museum in Ennenda ist gerettet. Bis im Sommer soll der markante historische Schornstein restauriert und für die nächsten Jahrzehnte wieder sicher sein.

25.02.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Kamin.Hänggiturm.
Der 32 Meter hohe Kamin gehört zum Fabrikkomplex der ehemaligen Zeugdruckerei Jenny und steht unter Denkmalschutz.
Sasi Subramaniam / ARCHIV

Eindreiviertel Jahre ist es her, seit der Hochkamin beim Hänggiturm in Ennenda unrühmliche Bekanntheit erlangt hat. Aus dem rund 130 Jahre alten Fabrikschlot drohten Steine auf Strasse und Trottoir herunterzufallen, sodass die Ennetbühlerstrasse für mehrere Monate gesperrt blieb.

Seit rund einem Jahr ist die Verbindung zwischen Ennenda und Ennetbühls wieder offen, und das soll sie bleiben – auch während der Restaurierung des Hochkamins, die diesen Frühling erfolgt. «Sofern das Wetter mitspielt, werden die Bauarbeiten im April 2020 beginnen und bis zum Sommer dauern», schreibt die Anna-Göldi-Stiftung dazu.

Die Stiftung, die das Museum im Hänggiturm betreibt, gab gestern bekannt, dass das Geld für die Sanierung beisammen sei. Rund 340 000 Franken werden dafür benötigt, ein grosser Teil davon kommt von der Denkmalpflege. Rund 90 000 Franken steuert die Anna-Göldi-Stiftung selber bei. Ein Aktionskomitee unter Leitung der Juristin Veronika Britt hat innert zwölf Monaten das Geld gesammelt. Es seien «grosszügige Spenden von diversen Persönlichkeiten eingegangen», so Britt, darunter «ein namhafter Betrag der Familie Kobelt-Jenny aus Ennenda, die mit dem früheren Industrieareal verbunden ist».

Originalgetreu nachbauen

Geplant ist eine Restauration, die den ursprünglichen Zustand des Kamins wieder herstellt. «Die dafür benötigten Ziegel müssen extra hergestellt worden», verrät Projektleiter Peter Bertschinger auf Nachfrage. Das erkläre auch den die hohe Summe, die für die Restaurierung bereitgestellt wird. «Die morschen Ziegelsteine werden herausgebrochen und ersetzt. Das ist sehr aufwendig», führt Bertschinger weiter aus.

Seit der Untersuchung vom Januar 2019 ist bekannt: Auf der Nordseite des Kamins zieht sich ein Riss von unten bis oben. An seiner breitesten Stelle ist er sechs Zentimeter weit. Er wurde 1947 bereits einmal vermörtelt, brach inzwischen aber wieder auf.

Ein Zeuge der einstigen Textilindustrie

Seit einem Jahr schützt eine trichterförmige Manschette die Fussgänger vor herabfallenden Teilen. Dies soll auch während der Restauration so geschehen, sodass die Strasse höchstens in Ausnahmefällen kurz gesperrt werden muss – «allenfalls beim Heranfahren eines grossen Fahrzeuges wie einer Hebebühne», sagt Peter Bertschinger.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR