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Strassenverkehrsamt mit mehreren Millionen Punkten dargestellt

Schon von zahlreichen Gebäuden in Graubünden gibt es 3D-Modelle. Diese sind eine Alternative für einen üblichen 2D-Bauplan. Die HMQ AG stellt von allen möglichen Objekten 3D-Modelle her. So kann sie jeder digital anschauen und verstehen.

Anna
Panier
18.02.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Dass sich die Technik immer weiter entwickelt ist unbestritten. Auch in der Architektur. Vermehrt wird auf Digitalisierung gesetzt. Erst kürzlich wurde das Kantonale Strassenverkehrsamt in Chur als 3D-Modell vermessen. Damit ist nicht ein Modell gemeint, welches vor einem auf dem Tisch steht und man mit einer 3D Brille betrachten muss, sondern eine digitale Form. Hört sich futuristisch an, ist es aber eigentlich gar nicht. Verantwortlich dafür ist die HMQ AG. Die Firma mit Sitz in den Kantonen Graubünden, Zürich und Aargau hat in Graubünden schon von einigen Gebäuden 3D-Modelle hergestellt.

Von der Strasse ins Büro

Daniel Kägi, stellvertretender Bereichsleiter Architektur- und Gebäudevermessung der HMQ AG, erklärt auf Anfrage: «Ein solches Modell ist eine geometrisch korrekte Abbildung von einem Gebäude. Diese wird dann am Computer weiterverarbeitet und allenfalls für weitere Planungsarbeiten und Visualisierungen gebraucht.»

So ein Modell entsteht aber nicht nur am Computer. Als Erstes werden Aufnahmen mit der Laserscan-Methode gemacht. Dabei werden mehrere Millionen Punkte gemessen, wie Kägi erklärt. Anschliessend wechselt man ins Büro. Am Computer werden die aufgenommen Punkte zu einer Punktewolke verknüpft. «Aus dieser Punktewolke entsteht dann das eigentliche Modell. Das Gebäude wird quasi digital aufgebaut.»

Im Falle des Strassenverkehramtes dauerte dieser Vorgang rund drei Wochen. Das ist aber nicht bei jedem Projekt so. «Wie lange wir an einem Modell arbeiten, ist vor allem von der Grösse und Komplexität eines Gebäudes abhängig.» 

Wer will, der kann 

Im Allgemeinen können 3D-Modelle einfacher gelesen werden, als 2D-Pläne. Man erhalte einen guten visuellen Eindruck. «Der Hauptnutzen eines solchen 3D-Modelles ist, dass die Auftraggeber damit weitere Planungen machen können. Es besteht die Möglichkeit, verschiedene Ansichten und Schnitte nach Belieben zu generieren. So hat man immer eine korrekte Planungsgrundlage.»

Grundsätzlich sind es darum auch Architekten, die solche Modelle in Auftrag geben. Sie arbeiten nachher mit den Modellen. Es gäbe aber auch Amtsstellen oder Privatpersonen, welche den Dienst nutzen würden, meint Kägi.

In Graubünden gibt es bereits einige Objekte als 3D-Modelle. Eines davon ist das Hotel «Schweizerhof» in Sils im Engadin. Der Auftraggeber sagt: «Wir haben HMQ den Auftrag erteilt, ein Modell des Hotels zu erstellen. Danach haben wir auf diesem Modell die Planung vorgenommen für eine Erneuerung des Wellnessbereiches.» Im April beginne der Umbau, der durch das 3D-Modell geplant wurde.

Das Hotel «Schweizerhof» in Sils im Engadin gibt es als 3D-Modell.
Das Hotel «Schweizerhof» in Sils im Engadin gibt es als 3D-Modell.
HOTEL «SCHWEIZERHOF»

Ebenfalls hat die Architektur GmbH Stgier ein Modell eines Stalles in Auftrag gegeben:

In Pignia wurde ein Stall als 3D-Modell umgesetzt.
In Pignia wurde ein Stall als 3D-Modell umgesetzt.
ARCHITEKTUR GMBH STGIER

In Thusis wurde das Ratshaus als 3D-Modell umgesetzt.

Die Gemeinde Thusis hat das Rathaus als 3D-Modell erstellen lassen.
Die Gemeinde Thusis hat das Rathaus als 3D-Modell erstellen lassen.
GEMEINDE THUSIS

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur. Mehr Infos

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