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Das Wetter im Januar: Sehr sonnig und mild

Der Januar 2020 war im Glarnerland 2,5 Grad zu warm im Vergleich zur klimatologisch relevanten Norm der Jahre 1961 bis 1990. Dazu war es auch sehr sonnig. In Glarus gehört er sogar zu den sonnigsten fünf. Rekorde gab es bei uns im Kanton aber keine.

Südostschweiz
01.02.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Im Januar war es sehr warm und sonnig. Nur selten gab es Niederschlag.
Im Januar war es sehr warm und sonnig. Nur selten gab es Niederschlag.
MAYA RHYNER

von Felix Blumer

Das Jahr 2020 startete mit lang anhaltenden Hochdruckgebieten und kräftigen Westströmungen. Die Folge: Es war viel zu mild und auch sonniger als sonst im Januar.

Am meisten Sonnenschein gab es im Januar 2020 auf der Messstation Cimetta, oberhalb von Locarno, mit rund 200 Stunden. Dies entspricht einem Überschuss von rund 25 Prozent gegenüber der Referenz. Generell gab es auf den südlichen Bergen am meisten Sonnenschein. In Payerne VD wurden zwar nur rund 110 Sonnenstunden verzeichnet, was aber an jener Station einem Wert von 205 Prozent des üblichen Sonnenscheins entspricht. Üblicherweise hat es in Payerne im Januar viel Nebel. So ist es auch kein Wunder, dass der aktuelle Wert Rekord für Payerne bedeutet.

Neue Sonnenscheinrekorde gab es auch auf dem Hörnli sowie in Rünenberg BL, Altdorf, Luzern, Bern, Neuenburg, Wynau BE, Nyon und Genf. In Glarus gehört der Januar 2020 zu den fünf sonnigsten. Der Rekord von 2002 lag aber ausser Reichweite.

Sehr warmer Januar

Im ganzen Land war es auch zu warm. Insgesamt betrug der Wärmeüberschuss rund 2,5 Grad, und auch bei uns im Kanton war es ziemlich genau 2,5 Grad zu warm. Besonders warm war der Januar im Hochgebirge. Dort betrug der Temperaturüberschuss zum Teil mehr als 4 Grad. Auf dem Jungfraujoch war es zusammen mit 1989 der wärmste Januar überhaupt. Auf dem Säntis betrug der Temperaturüberschuss zwar auch mehr als 4 Grad, dort war es aber 1,5 Grad kühler als im Januar 1989.

Den wärmsten Januar seit Messbeginn gab es in La Fretaz auf dem Jura, aber auch auf dem Grimselpass, auf dem Hörnli und in Disentis dürfte es der wärmste Januar werden. Im Mittelland betrug der Temperaturüberschuss ebenfalls gut 2 bis fast 3 Grad, allerdings verhinderten dort die klaren Nächte während der Hochdruckphasen neue Rekorde. Der Monatshöchstwert wurde im Tessin erreicht. Am 4. Januar zeigte das Thermometer mit Nordföhn in Biasca 17,4 Grad. Die höchste Temperatur im Norden waren 14,7 Grad in Chur am 15. Januar, dies als Resultat einer Südföhnphase.

Am gleichen Tag wurde auch in Glarus der Monatshöchstwert mit 9 Grad erzielt. Bei uns vermochte der Föhn aber nicht bis ins Tal durchzugreifen. Am anderen Ende der Skala waren -24 Grad im Engadin am 20. Januar der Monatstiefstwert. In Glarus wurde schon am 2 . Januar der Tiefstwert mit -5,1 Grad gemessen, in Elm zeigte das Thermometer am 20. Januar -13,1 Grad.

Selten Niederschlag

Aufgrund der zahlreichen Hochdruckgebiete war der Januar sehr trocken. Die Niederschlagsmengen lagen in der Regel bei weniger als 70 Prozent im Vergleich zur Norm. Daran vermochten auch die Niederschläge zum Monatsende nichts zu ändern. Im Kantonshauptort wurden etwas mehr als 60 Prozent verzeichnet, in Elm und Braunwald waren es weniger als 50 Prozent.

Ein ungleiches Paar

Ein Hoch und ein Tief sorgten im Januar 2020 ebenfalls für Schlagzeilen. Am 20. Januar sorgte Hoch «Ekart» für einen der höchsten Luftdruckwerte in der Schweiz überhaupt. In Chur wurde ein Wert von 1046,9 Hektopascal gemessen, in Glarus waren es 1042,4 Hektopascal. Im Dezember 2016 wurden im thurgauischen Bischofszell sogar 1048,3 Hektopascal verzeichnet. In Deutschland und Belgien gab es teilweise absolute Rekordwerte. «Ekart» sorgte aber auch für eisige Nächte. Im Engadin sanken die Werte auf unter -24 Grad.

Heftig war auch Tief «Lolita». Am 28. Januar peitschte es eine Kaltfront über die Alpennordseite. Auf dem Chasseral wurde ein Spitzenwert von 157 Kilometern pro Stunde gemessen, auf dem gut 1100 Meter hohen Hörnli im Zürcher Oberland waren es 138 Kilometer pro Stunde. Am Nordrand der Stadt Zürich wurde mit 123 Kilometern pro Stunde ebenfalls eine Orkanböe gemessen.

Bei uns wurde «Lolita» ihren stürmischen Charme nicht los. In Glarus lag die stärkste Böe bei 75 Kilometern pro Stunde, am Walensee bei 90 Kilometern pro Stunde. Ganz anders auf Crap Masegn, oberhalb von Flims. Dort wurde ein Spitzenwert von 153 Kilometern pro Stunde verzeichnet.

Wärmer und dann Schnee

Es geht zunächst wechselhaft weiter. Am Wochenende wird es erneut extrem mild, und die Schneefallgrenze liegt zeitweise oberhalb von 2000 Metern. Mitte der kommenden Woche könnte es allerdings wieder Schnee bis ins Flachland geben.

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