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Gut getarnte Überraschung vom anderen Ende der Welt

Nach zwei Jahren hat Beatrix Hoerdt ihre Tochter Gina endlich wieder umarmen können. Das «Südostschweiz»-Christkind lockte Hoerdt zuerst aber mit einer falschen Überraschung.

20.12.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Wiedersehen: Nach zwei Jahren sehen sich Tochter Gina und Mutter Beatrix Hoerdt (Mitte) wieder persönlich.  Eingefädelt haben die Überraschung das ehemalige Pflegekind Leandra (rechts) und deren Mutter Barbara (links).
Wiedersehen: Nach zwei Jahren sehen sich Tochter Gina und Mutter Beatrix Hoerdt (Mitte) wieder persönlich. Eingefädelt haben die Überraschung das ehemalige Pflegekind Leandra (rechts) und deren Mutter Barbara (links).
PHILIPP BAER

Für Beatrix «Bea» Hoerdt ist es ein ganz normaler Mittwochmorgen auf ihrer Arbeit im Seniorenzentrum Cadonau in Chur. Dann bekommt sie vom Empfang einen Anruf: Sie solle dort doch schnell einen Blumenstrauss abholen. Als Hoerdt die Fernsehkameras im Empfangsbereich sieht, möchte sie sich gleich verstecken, um nicht ins Bild zu geraten. Dabei ist doch das Fernsehteam von TV Südostschweiz genau ihretwegen hier.

«Ich soll hier Blumen abholen», sagt Hoerdt der Dame am Empfang. TV-Moderatorin Corina Thöny fängt Hoerdt am Empfang ab und erklärt ihr, dass das alles eine Überraschung sei und sie heute nicht mehr arbeiten müsse. «Ja, aber ich muss doch noch die Grittibänze backen», widerspricht Hoerdt. Es sei bereits alles geregelt, der Tag gehöre nur noch ihr, klärt Thöny auf.

Plötzliche Reise nach Neuseeland

Bei einem gemeinsamen Gespräch möchte Thöny etwas mehr über Hoerdt erfahren. Diese beginnt zu erzählen: «Ich bin Bea Hoerdt und habe zwei Töchter. Die eine, Gina, wohnt seit zwei Jahren in Neuseeland. Ausserdem habe ich noch einen Mann zu Hause, den ich pflegen muss.» Sie sei auch in der Kirche tätig, fügt Hoerdt hinzu. Darauf hakt Moderatorin Thöny bezüglich der Tochter aus Neuseeland nach. «Es wäre schon schön, wenn sie an Weihnachten hier wäre, aber da kann man nichts machen», erklärt Hoerdt.

«Doch, man kann etwas machen», entgegnet Thöny. «Und zwar wirst du deine Tochter sehen, weil wir dich nach Neuseeland schicken!» Hoerdt ist völlig fassungslos: «Was? Nein! Ich kann doch nicht nach Neuseeland, ich habe ja meinen kranken Mann zu Hause.» Wild schüttelt sie währenddessen ihren Kopf. Es sei alles geregelt, beruhigt die Moderatorin sie. Immer noch völlig verblüfft macht sich Hoerdt mit dem Fernsehteam auf den Weg zum Reisebüro, um einen Flug nach Neuseeland zu ihrer Tochter zu buchen. Glauben kann es Bea Hoerdt aber immer noch nicht ganz.

Im Reisebüro Traveller finden sich Hoerdt und Thöny kurze Zeit später wieder. Der Reiseberater möchte angeblich ein paar Prospekte über Neuseeland holen und verschwindet kurz nach hinten. Als danach nicht der Berater zurückkommt, sondern Hoerdts Tochter Gina, bemerkt Hoerdt nichts davon. Sie unterhält sich konzentriert mit der Moderatorin. Erst als Hoerdt sich abwendet, erkennt sie ihre Tochter. Sofort schliessen sich die beiden weinend in die Arme. «Steckst du hinter alldem?», fragt Hoerdt ihre Tochter. Doch diese schüttelt den Kopf.

Weihnachten wieder zusammen

In diesem Moment kommen zwei weitere Frauen ins Reisebüro. Dabei handelt es sich um Barbara Hitz und ihre Tochter Leandra. Sie beide haben das «Südostschweiz»-Christkind kontaktiert. Bea erblickt die zwei bekannten Gesichter. Schliesslich liegen sich alle vier Frauen in den Armen – und es bleibt kein einziges Auge trocken. An Loslassen denkt in diesem Moment niemand.

Als Hitz mit 18 Jahren ihre Tochter zur Welt brachte, übernahm Hoerdt nicht nur die Rolle des Gottis. Sie wurde auch Leandras Pflegemutter und nahm sie bei sich auf. Seit einem Jahr wohnt Leandra, die jetzt 14 Jahre alt ist, nun wieder bei ihrer Mutter.Hoerdts Tochter Gina wird noch bis zum 26. Dezember in der Schweiz bleiben, danach fliegt sie wieder zurück nach Neuseeland. So ist es der Familie möglich, nach langer Zeit endlich wieder gemeinsam ein Weihnachtsfest zu feiern.

 

Was ist das Christkind der Südostschweiz?
Jedes Jahr können Herzenswünsche an unser Christkind geschickt werden. Dabei sind keine Grenzen gesetzt. Von den eingesendeten Wünschen werden dann jeweils fünf Wünsche erfüllt. Wie die Wünsche erfüllt werden, kann täglich im Rahmen einer Serie mitverfolgt werden. 

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