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Glarner Alpabzüge begeistern

Mit dem 30. September endet jeweils der Alpsommer. Gestern kehrten die letzten Älplerinnen und Älpler mit ihren Tieren ins Tal zurück. Sie wurden dabei von zahlreichen Zuschauern empfangen.

Südostschweiz
01.10.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Zurück im Tal: Die Sennenfamilien und ihr Vieh von der Alp Oberlängenegg werden in Netstal empfangen.
Zurück im Tal: Die Sennenfamilien und ihr Vieh von der Alp Oberlängenegg werden in Netstal empfangen.
HANS SPECK

von Hans Speck

Seit einigen Jahren ermöglicht Agrotourismus Glarnerland einer interessierten Bevölkerung, verschiedene Alpabfahrten zu bestaunen. In diesem Jahr waren die Hotspots in Schwanden beim «Fridolin», im Klöntal beim «Rhodannenberg» und in Näfels auf dem Schulhausplatz. Auf allen drei Plätzen zogen die Senten mit Sack und Pack und den mit Blumen geschmückten Kühen, Rindern und Ziegen vorbei an einer riesigen Menschenmenge, welche die Ankömmlinge mit Applaus empfingen. Ein Älpler-Markt mit Produkten von der Alp und allerlei Krimskrams lockte das Publikum an die verschiedenen Verkaufsstände. Die Festwirtschaften sorgten für das leibliche Wohl der Gäste.

Traurige Heimkehr aus dem Mühlbachtal

Schwanden war bestens gerüstet für einen würdigen Empfang der Senten. Doch schon bald hörte man die Kunde, dass im Mühlebachtal eine Kuh vermisst werde und der Älpler nicht bereit war, ohne seine Kuh ins Tal zu ziehen. Dies hatte schliesslich einen verspäteten Vorbeizug der Senten in Schwanden zu Folge. Nach einer längeren Suche wurde die Kuh tot aufgefunden. Doch nicht genug der Unbill: Auf der Fahrt ins Tal verunglückte zudem ein Kalb.

Auch der beschwerliche und äusserst steile Weg von der Auerenalp nach Netstal forderte seine Opfer. Im Gegensatz zu den Kollegen aus dem Mühlebachtal hatten die Pächter Walter und Köbi Schnyder grosses Glück. Kurz vor der Ankunft im Tal glitt in der Nähe des Fahnengerüstes eine Kuh aus und stürzte neben den Alpweg, der über den Grund zum Staldengarten führte. Diese Route musste in diesem Jahr benützt werden, da die Aufräumarbeiten der Gemeinde noch nicht abgeschlossen sind.

Da die Kuh von den eigenen Leuten nicht geborgen, nur gesichert werden konnte, musste ein Helikopter der Heli Linth das bedauernswerte Tier aus seiner misslichen Lage befreien und ins Tal fliegen. Ausser einigen Blessuren hat die Kuh die Alpabfahrt mehr oder weniger heil überstanden.

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