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Wenn die Online-Community Alarm schlägt

Wer ein Profil auf Facebook hat, trifft sie immer wieder an: Meldungen über ausgelegte Fleischwaren, die mit Scherben oder Nägeln versetzt sind, um Hunde oder andere Tiere zu verletzen. Was aber ist zu tun, wenn man auf einen solchen Köder trifft?

27.09.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Hund Wasser Brunnen
Was soll man tun, wenn man präparierte Köder findet?
ARCHIV (YANIK BÜRKLI)

In einer regionalen Facebook-Gruppe sind vor kurzem Bilder aufgetaucht, die mit Glasscherben präparierte Cervelats zeigen. Die Vermutung liegt nahe, dass die Köder von Hundehassern ausgelegt wurden, um die Vierbeiner zu verletzen. Solche Meldungen sieht der geneigte Facebook-User in unregelmässigen Abständen immer wieder über seine Timeline huschen.

Grosse Empörung

Im Online-Post ist beschrieben, wo die Köder liegen. Man solle als Hundehalter aufpassen und die entsprechende Region meiden. Die Empörung unter den Mitgliedern der Facebook-Gruppe war verständlicherweise gross und die Reaktionen reichen von Unverständnis über Verwünschungen der Täter bis hin zur detaillierten Beschreibung von Bestrafungsritualen der selbigen. Nicht ganz unproblematisch sind solche Posts, weil sich allzu oft nicht genau nachverfolgenlässt, ob die Bilder tatsächlich aktuell sind und vom erwähnten Standort stammen. So etwa im erwähnten Fall: die Person, die den Post abgesetzt hatte, hat die Bilder von einer Bekannten erhalten, welche die Bilder aber ebenfalls nicht selbst gemacht hat oder weiss, woher genau sie stammen. 

Wir haben bei der Kantonspolizei Graubünden nachgefragt, um zu erfahren, ob solche Fälle bekannt sind und wie man sich verhalten solle, wenn man auf solche Köder trifft. Gemäss Anita Senti, Leiterin Kommunikation der Kantonspolizei Graubünden seien in letzter Zeit keine Meldungen über präparierte Würste oder andere Köder eingegangen.

Was ist zu tun?

Für den Fall eines solchen Fundes sagt Senti weiter: «Findet man einen Köder, sollte dieser auf jeden Fall auf dem nächsten Polizeiposten abgegeben werden, mit dem Hinweis über den Fundort. Wenn der Köder mit etwas Undefinierbarem wie Pulver oder einer Paste präpariert ist, gelangen wir ans Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit (ALT), mit dem wir eng zusammen arbeiten.» Der Köder werde dort im Labor untersucht und liefere Informationen für weitere Ermittlungen, so Senti.

Bei der Tierklinik Masans heisst es auf Anfrage von «suedostschweiz.ch», dass sie selbst noch nie über solche Köder gestolpert seien. Von einer Häufung solcher Fälle sprechen sie deshalb nicht, auch wenn es immer wieder in den Medien oder auf sozialen Kanälen im Gespräch ist. Hundehalter können ihre Tiere nur schützen, indem sie draussen unter Kontrolle sind und nicht irgendetwas zusammenfressen können. Falls ein Hund einem präparierten Köder zum Opfer falle, müsse man situativ entscheiden, was zu tun sei, heisst es weiter. 

David Eichler arbeitet als redaktioneller Mitarbeiter bei der gemeinsamen Redaktion von Online/Zeitung. Er ist in Laax aufgewachsen, hat in Winterthur Journalismus und Organisationskommunikation studiert, und lebt in Haldenstein. Seit 2019 schreibt er für «suedostschweiz.ch.» Mehr Infos

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