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Wer nicht in Deutsch gefördert werden will, muss zahlen

Das Sprachförderprogramm «Deutsch für die Schule» ist bereits in der fünften Durchführung. Nun soll das Programm obligatorisch werden und allenfalls gar mit einer Busse bestraft werden, sollte man die Teilnahme verweigern.

11.09.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Den Kindern wird empfohlen in eine Spielgruppe, eine Kinderkrippe oder eine Tagesfamilie zu gehen.
Den Kindern wird empfohlen in eine Spielgruppe, eine Kinderkrippe oder eine Tagesfamilie zu gehen.
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Das Sprachförderprogramm wurde von der Stadt Chur ins Leben gerufen, um Kinder, die wenig oder gar nicht Deutsch sprechen, zu fördern und besser zu integrieren. Die Stadt Chur verschickt jährlich Fragebögen an über 200 Familien. Diese dienen dazu, die Sprachkompetenz der Kinder zu analysieren. Die Kinder, die aufgrund des Fragebogens nicht ausreichend Deutsch sprechen für den Kindergarten oder die Schule, erhalten eine Empfehlung für das Sprachförderprogramm.

Jährlich betrifft das etwa 70 Familien, die eine Empfehlung erhalten. 80 Prozent davon nutzen das Angebot auch, sagt Churer Stadtrat Patrik Degiacomi.

Wer sich weigert, muss zahlen

Nun soll diese Quote mit einem Obligatorium erhöht werden, wie SRF im Regionaljournal schreibt. «Die Kinder, die nicht freiwillig am Programm teilnehmen, werden künftig verpflichtet», erklärt Degiacomi gegenüber SRF.

Sollten Eltern ihr Kind trotzdem nicht ins Förderprogramm schicken, drohen Konsequenzen. Wer sich weigere, müsse mit einer Busse rechnen, so Degiacomi zu SRF. Dies soll mehr eine Motivation als eine Bestrafung sein.

Im Sinne des Kindeswohls

Die rechtliche Sicht auf dieses Obligatorium habe die Stadtregierung abgeklärt. «Wir handeln hier im Sinne des Kindeswohls», erklärt Stadtrat Degiacomi gegenüber SRF. Mit dem Sprachförderprogramm und dem Obligatorium sorge man dafür, dass die Kinder später mit ihren Mitschülerinnen, Mitschülern und den Lehrpersonen kommunizieren können.

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