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Erinnerungen aus dem Archiv

Die Sernftalbahn ist seit 50 Jahren ausser Betrieb. Heinrich Hämmerli zeigt dieses Stück Geschichte in Bildern.

Südostschweiz
10.08.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Leidenschaftlich: Heinrich Hämmerli zieht die Besucher mit seinen Erzählungen in den Bann.
Leidenschaftlich: Heinrich Hämmerli zieht die Besucher mit seinen Erzählungen in den Bann.
LISA HOTTINGER

von Linda Hottinger

Entlang der Wände des Alterszentrums in Schwanden reihen sich Fotografien. Es sind Bilder, die das Leben in Schwanden zeigen. Im Zentrum dieser Fotos steht die Sernftalbahn. Über sie berichtet der Alterszentrum-Bewohner Heinrich Hämmerli, der zum Anlass der 50-jährigen Ausserbetriebnahme der Bahn eine Foto-Ausstellung gemacht hat.

Am Donnerstagabend führte Heinrich Hämmerli die Besucherinnen und Besucher durch die Gänge und erzählte dabei zu den Fotos Anekdoten, Fakten und Geschichten. Dabei kamen unter den anwesenden Personen angeregte Gespräche und Diskussionen zustande.

Verborgene Erinnerungen

Das komplette Fotomaterial entstammt dem persönlichen Archiv von Heinrich Hämmerli. Die Bilder schoss der Hobbyfotograf teilweise selber, andere wiederum bekam er von Freunden geschenkt. So sei sukzessiv die Sammlung entstanden. «Die Bewohner des Alterszentrums sind in einem Alter, in dem sie sich an die Bahn und die damalige Umgebung erinnern mögen», erklärt Heinrich Hämmerli. Die Bilder haben auch viel mit dem Leben der Bewohner zu tun. «Bei einem grossen Teil dreht sich das Leben nur noch um das Altersheim.»

Als die ersten Bewohner die Fotografien betrachteten, kamen mit dem Spazieren durch den Flur auch die Erinnerungen wieder. «Plötzlich kamen ihnen Schulausflüge in der Primarstufe oder Reisen mit dem Zug in den Sinn», sagt er. «So konnten sie für einen Moment das Altersheim vergessen.» Auch er habe während der Führung in eine andere Welt eintauchen können. «Meine Idee für die Ausstellung stiess bei der Wohnheimleitung sofort auf Zustimmung.» Von den Bewohnern im Alterszentrum erhielt er für seine Ausstellung viele Komplimente.

Geschichte im Fokus

Die Fotos ordnete und klebte Hämmerli eigenhändig auf die Kartone auf. «Das hat viel Arbeit gegeben.» Kleinere Bilder liess er im Copy Shop vergrössern. Jedes Jahr kamen so mehrere Collagen zustande. Beim Aufhängen der Kartons im Gang haben ihm zwei Männer geholfen. Die Ausstellung kann täglich während der Öffnungszeiten der Caféteria besichtiget werden.

Wenn die Bilder abgehängt werden, kommen sie wieder in den Besitz von Heinrich Hämmerli. «Die Ausstellung ist für jeden gedacht, auch für Kinder. Oberstufenschüler kennen die Bahn nur vom Hören-Sagen, wissen aber nichts Näheres darüber. Dabei ist der öffentliche Verkehr in dieser Zeit meiner Ansicht nach ein sehr interessantes Thema», sagt Hämmerli.

«Das A und O dieser Ausstellung ist für mich ganz klar die Geschichte und nicht bloss die Fahrzeuge», sagt Heinrich Hämmerli abschliessend.

Die Ausstellung von Heinrich Hämmerli in Schwanden dauert noch bis Ende August.

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Grüäzi Heiri. Ich bi der Thes ab der Allmei z'Engi und bi ja mit em Frigg din Brüäder i d'Schuäl. gangä. Ich finde es sehr traurig, dass ein Wagen der Sernftalbahn nicht in Engi im Depot aufgestellt ist. Aber da haben eben "Tschamauchen" und dr Chäpp regiert. Ich hätte von Dir, als Sohn vom ehemaligen Bahnmeister Einspruch erwartet. Und nun wird es ja wohl zu spät sein. Grüäz i mini Heimet Vum Thes gell.

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