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Klimawandel eine Streitfrage? Nicht für Forscher der ETH Zürich

Nie war das Thema Klimawandel präsenter als in diesem Jahr. Argumente für und gegen den menschlich verursachten Wandel werden lauthals diskutiert. Laut einem Klimaforscher der ETH Zürich müsste jedoch gar nicht darüber gestritten werden.

Südostschweiz
08.08.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Die Klimabewegung «Fridaysforfuture» ist auch in Chur präsent.
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THEO GSTÖHL

Klimaveränderungen gibt es seit je her. Doch die aktuelle Frage, welche Rolle der Mensch bei dem aktuellen Wandel spielt, wird rege diskutiert. Für Reto Knutti, Klimaforscher der ETH Zürich, ist diese Frage unbestritten: «Die Klimaforschung ist sich einig, dass der Mensch die dominante Ursache für die momentane Klimaerwärmung ist», wie er im Gespräch mit Radio Südostschweiz erklärte.

«Völlig klar»

Trotzdem gibt es immer noch (bekannte) Zweifler oder gar Leugner des menschgemachten Klimawandels. Knutti hat eine mögliche Erklärung dafür bereit: «Das Problem ist, dass diese Theorie nicht in das Weltbild einiger Menschen passt, die gerne maximale Freiheit und maximalen Profit hätten. Die wissenschaftlichen Grundlagen sind aber völlig klar.»

Der Klimawandel sei also zum grossen Teil von uns Menschen gemacht. Deswegen sei der Mensch auch der einzige, der den Wandel in den Griff bekommen könne. «Wir müssen unsere CO2-Emissionen in den nächsten Jahrzehnten auf Null bringen, wenn wir die Erwärmung auf 1,5 bis 2 Grad begrenzen wollen», sagt Knutti.

Die Uhr tickt

Doch wie lange haben wir überhaupt noch Zeit, einen guten Fussabdruck für die kommenden Generationen zu hinterlassen? Laut dem Klimaforscher hätten wir bereits 20 bis 30 Jahre Verspätung. «Andererseits hatten wir noch nie so viele Möglichkeiten wie heute, etwas zu verändern. Gerade die moderne Technologie, das Bewusstsein und die politische Bereitschaft sind heute besser denn je.»

Ob dann aber auch wirklich so gehandelt werde, sei eine Frage des politischen und gesellschaftlichen Willens, sagt Knutti. (nua)

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