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Ferien-Fieber

Viele Kinder fiebern den Ferien entgegen. Sie freuen sich auf neue Orte, Freundschaften und Freiheiten. Für Babys – und ihre Eltern – ist ohnehin jede Reise ein kleines Abenteuer. Da muss man gar nicht weit wegfahren. Manchmal tritt neben diesem Ferien-Fieber auch «richtiges» Fieber auf. Dann ist es gut, vorbereitet zu sein.

Leben & Freizeit
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24.07.19 - 04:30 Uhr
Unsere Spezialisten

Dr. med. Uwe Hofmann ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin in der Kinderarztpraxis am Kantonsspital Glarus. Er studierte Medizin an der Humboldt-Universität in Berlin. Er ist verheiratet, Vater von drei Kindern und lebt seit der Praxiseröffnung in Näfels. Sein Hobby sind Papageien – insbesondere Aras.

Kinderarztpraxis 
Burgstrasse 99, 8750 Glarus
Telefon 055 646 44 44

Weitere Infos auf www.ksgl.ch

Packen wir’s!

Jedes Kind kennt das Spiel «Ich packe meinen Koffer», bei dem eine lange Liste an Gegenständen folgt, die man sich merken und wiederholen muss. Wenn Sie mit Säuglingen und Kleinkindern unterwegs sind, brauchen Sie eigentlich nicht viel. Das gilt auch für die Reiseapotheke: Fiebermittel (Zäpfchen, Sirup oder Tabletten) Nasentropfen und das obligatorische Trostpflaster sind eine gute Grundausstattung. Ergänzend können Sie noch eine kleine Flasche Desinfektionsmittel einpacken, um kleinere Schnittwunden zu reinigen und sich vor Keimen zu schützen. Zum Beispiel wenn ihr Kind Durchfall hat. In diesem Fall – wie auch durch Erbrechen - verlieren Kinder viel Flüssigkeit und Energie. Traubenzucker, in Tee oder Wasser aufgelöst, kann den Verlust schnell wieder ausgleichen. Auch wenn die Symptome gemildert sind, muss man sich auf die Suche nach den Ursachen machen. Durchfall und Erbrechen können Anzeichen ganz unterschiedlicher Krankheiten sein. Gehen Sie deswegen bei Ungewissheit oder Unklarheiten besser zum Kinderarzt.  

Reiseapotheke nicht vergessen. Viel braucht es nicht.
Reiseapotheke nicht vergessen. Viel braucht es nicht.

Neben der Reiseapotheke gehören auch Krankenkassenkarte und Impfausweis mit ins Gepäck. Planen Sie eine Reise ins nichteuropäische Ausland, dann informieren Sie sich rechtzeitig über die erforderlichen Impfungen, zum Beispiel auf der Website von OSIR, der Ostschweizer Informationsstelle für Reisemedizin. Manche Impfungen werden in zwei oder drei Etappen durchgeführt und brauchen entsprechend Vorlaufzeit.  Auf www.meineimpfungen.ch können Sie übrigens alle Impfungen selbst registrieren und haben so jederzeit weltweit Zugriff auf Ihren Impfstatus und den Ihrer Kinder.

Sonnenschein und Sonnenschutz

Helle Haut braucht doppelt Schutz.
Helle Haut braucht doppelt Schutz.

Sommerzeit ist Sonnenzeit. Von Mai bis August sind die Sonneneinstrahlung und damit auch die schädlichen UV-Strahlen besonders intensiv. Auch die Höhenlage spielt eine Rolle. In den Schweizer Bergen gilt: je höher umso intensiver ist die Sonne. Für eine gesunde Entwicklung Ihres Kindes ist es wichtig, draussen zu spielen und sich auszutoben. Sonnenstrahlen bringen Licht, Wärme und regen die Produktion von Vitamin D an, das für die Muskulatur sowie den Aufbau von Knochen und Zähnen notwendig ist. Die UV-Strahlen sind jedoch auch für Hautkrebs verantwortlich - eine Langzeitfolge von zu viel direkter Sonneneinstrahlung. Kinderhaut ist empfindlicher als die von Erwachsenen. Sie ist dünner und heller und benötigt besonderen Schutz. Meiden Sie deswegen direkte Sonneneinstrahlung. Suchen Sie Schatten und gönnen der Haut Erholungszeit drinnen. Da Oberflächen wie Wasser (z.B. Schlauchboot und Luftmatratze), Sand und Beton die Strahlung reflektieren und dadurch so genannte Streustrahlung auch seitlich auf die Haut treffen kann, ist auch im Schatten Sonnenschutz nötig. Am sichersten ist es, die Hautfläche mit leichter Kleidung zu bedecken. Schützen Sie besonders die exponierten Stellen wie Schultern und Kopf mit T-Shirt und breitkrempigem Sonnenhut. Ergänzend zu Schatten und Kleidung ist ein Sonnenschutzmittel mit UV-Filtern unerlässlich. Verwenden Sie am besten Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor 50. In Apotheken und Drogerien sind spezielle Schutzcremes für Kinder und Säuglinge erhältlich. In der Regel wird eher zu wenig Sonnenschutzmittel aufgetragen. Um die notwendige Menge zu verteilen, tragen Sie am besten im Abstand von 15 Minuten zwei Mal Sonnenschutzmittel auf. Vergessen Sie nicht, auch bei wasserfesten Produkten nach dem Baden und Abtrocknen den Sonnenschutz zu erneuern. Auch eine Flasche mit Wasser oder Tee sollte nie fehlen.

Über den Wolken

Prüfen Sie Alternativen zu Flugreisen mit Kindern im ersten Lebensjahr.
Prüfen Sie Alternativen zu Flugreisen mit Kindern im ersten Lebensjahr.

Wenn möglich sind Flugreisen mit Säuglingen im Alter von 6-12 Monaten eher zu vermeiden. Zwar sind bislang keine Studien bekannt, aber die Strahlenbelastung «über den Wolken» ist deutlich höher als auf der Erde. Neben der Strahlenbelastung ist auch der Druckausgleich ein Thema, gerade in der Start- und Landephase. Essen, Trinken, Stillen und Nuckeln am Schnuller unterstützen den Druckausgleich. Bei Schnupfen und erhöhter Temperatur gilt es abzuwägen, ob eine Flugreise möglich ist. Zu den Krankheitssymptomen kommt noch der Stress beim Ein- und Auschecken hinzu. Langstreckenflüge sind einem kranken Kind oft nicht zuzumuten. 

Für Flugreisen gelten besondere Bestimmungen. Die International Air Transport Association (IATA) hat genau geregelt, wer wann (wieder) fliegen darf. Ist Ihr Kind krank, werden Sie möglicherweise am Flughafen abgewiesen. Bei leichten Infekten im Hals-Nasen-Ohrenbereich helfen meist vor Start und Landung Nasentropfen. Bei fieberhaften Infekten gilt es auch die anderen Reisenden vor ansteckenden Krankheiten zu schützen. Ob ein Kind mit einer Infektion fliegen darf, entscheidet dann der Kinderarzt. Er kann Ihnen auch sagen, wann keine Ansteckungsgefahr mehr besteht.

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