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Die Linth erhält nur die B-Note

Die Behörden kontrollieren regelmässig die Wasserqualität von Naturbädern. In der jüngsten Hitzeperiode erhielten die meisten die Bestnote. Flüsse schneiden in der Regel schlechter ab als Seen, so auch die Linth.

Südostschweiz
11.07.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Note B: Die Wasserqualität in der Linth  ist schlechter als in den Seen.
Note B: Die Wasserqualität in der Linth ist schlechter als in den Seen.
URS SCHNIDER

Der Wasserinspektor des Amts für Verbraucherschutz und Veterinärweses war kürzlich im Kanton St. Gallen unterwegs. Er hat Proben aus 30 Badegewässern genommen, darunter auch Seen und Flüsse im Linthgebiet. Um die Proben abzufüllen, hatte er sterile Flaschen dabei. Diese befestigte er an einer Stange und füllte sie dann etwa zwei Meter entfernt vom Ufer mit Wasser auf. Dann wurden die Proben gekühlt ins Labor gebracht und dort unter die Lupe genommen.

Ursache sind meist Kläranlagen

Die Ergebnisse der Juni-Proben können sich sehen lassen: Das Amt für Verbraucherschutz bezeichnet die Ergebnisse als erfreulich. «Bei keiner der 30 untersuchten Badestellen war die Badewasserqualität zum Zeitpunkt der Probenahme ungenügend, 26 Proben konnten wir mit der Bestnote A bewerten», heisst es auf der Internetseite des Amtes. Im Linthgebiet wurden an vier Orten Wasserproben entnommen: beim «Lago Mio» am Walensee, beim Strandbad Stampf in Rapperswil-Jona, beim Seebad in Schmerikon und bei der Linth in der Grynau in Uznach. Für alle Proben ausser die aus der Linth gab es ebenfalls die Bestnote A. Das Wasser aus der Linth bekam die Note B. «Dort kann man aber trotzdem ohne Bedenken und Einschränkungen baden», sagt Kantonschemiker Pius Kölbener.

In Flüssen sei die Wasserqualität in der Regel schlechter als in Seen, so Kölbener. «Ursache sind meist Kläranlagen. Sie reinigen das Abwasser mithilfe von Bakterien, ein Teil davon wird ausgeschwemmt und gerät verdünnt in die Flüsse.» Wenn ein Fluss wenig Wasser führe, falle die Verdünnung schwacher aus, so Kölbener.

Die Wasserqualität in Flüssen könne sich je nach äusseren Bedingungen rasch ändern. Das Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen empfiehlt, in Flüssen generell nicht zu tauchen und nach dem Bad gründlich zu duschen. Auch in den Linthkanal fliesst gereinigtes Wasser aus einer Kläranlage. Die ARA Bilten leitet es beim Hänggelgiessen bei Bilten ein. Es entspreche aber den Auflagen, und auch an der betroffenen Stelle könne man baden, versicherte Betriebsleiter Klaus Biermann vergangenes Jahr.

Weitere Tests stehen an

Insgesamt seien die im Juni gemessenen Werte sehr gut gewesen, sagt der Kantonschemiker. «Ein Erklärungsansatz ist, dass Flüsse und Seen viel Wasser führten, da ist die Verdünnung relativ gut.» Auch habe es noch viel kaltes Schmelzwasser gegeben. «Das hemmt die Vermehrung von Bakterien», sagt Kölbener.

Die Wasserqualität in den Badegewässern im Kanton St. Gallen alle drei Jahre überprüft. «Dann messen wir im Sommer je dreimal – im Juni, im Juli und im August.» Sollten die Ergebnisse einmal schlechter ausfallen, würde der Kanton Kontakt mit der zuständigen Gemeinde aufnehmen, wie Kölbener sagt. Notfalls gebe diese die Empfehlung heraus, nicht zu baden.

Die Werte der Glarner Badestellen wurden vor Wochenfrist publiziert. Sie fielen allesamt A-klassig aus.

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