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Wer der Kaufmannstrasse ihren Namen gab

Frühlingszeit ist Bauzeit. Mit dem Frühling spriessen nicht nur die Pflanzen, neue Siedlungen lassen auch unsere Kantonshauptstadt wachsen. Doch wie werden eigentlich die Strassen und Wege in Chur benennt? Wir haben den Verantwortlichen für die Stadtentwicklung, Tom Leibundgut, gefragt.

07.05.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Die Stadt Chur zählt rund 300 bis 400 Kilometer an Strassen und Wegen.
Die Stadt Chur zählt rund 300 bis 400 Kilometer an Strassen und Wegen.
OLIVIA ITEM

Baustellen findet man in Frühlingsmonaten überall. Einige dieser Baustellen schaffen dabei ganze Wohnquartiere. Mit neuen Siedlungen gibt es natürlich auch neue Strassen und Wege. Benannt werden diese von den Mitarbeitern der Churer Stadtentwicklung, wie Stadtrat Tom Leibundgut gegenüber «suedostschweiz.ch» sagt.

Herr Leibundgut, wie wird ein neuer Weg oder eine neue Strasse benennt?

Die Namensvorschläge werden von den Mitarbeitern der Stadtentwicklung gemacht. Sie suchen die Namen und der Stadtrat entscheidet dann, ob der Name passend ist. Das ist jedoch fast immer der Fall, sie sind die Fachpersonen auf ihrem Gebiet.

«Oftmals werden die Strassen nach Personen benennt, welche sich für die Stadt verdient gemacht haben.»

Was sind die Kriterien bei der Namensgebung?

Oftmals werden die Strassen nach Personen benannt, welche sich für die Stadt verdient gemacht haben. Leider sind es sehr oft Persönlichkeiten, welche zum Zeitpunkt der Namensgebung bereits verstorben sind. Ich hätte Herrn Giger den Gigerplatz lieber gegeben, als er noch gelebt hat. Leider waren wir da zu spät. Wir haben ein wenig einen Überhang an verdienten Männern, obwohl es genauso viele Frauen gibt, die sich einen Strassennamen verdient haben. In Zukunft möchten wir auch vermehrt die Frauen zum Zug kommen lassen. In Quartieren, in denen Blumen als Namengeber fungieren, werden diese Muster weitergezogen.

Gibt es in Chur viele Umbenennungen von bestehenden Wegen und Strassen?

Nein, Umbenennungen gibt es sehr selten. Sie sind kompliziert, gerade wenn viele Personen an einer Strasse wohnen. Es ist auch finanziell ein grosser Aufwand. Wenn die Strasse nur ein Haus betrifft, ist eine Umbenennung jedoch einfacher. So haben wir beispielsweise die Zeughausstrasse zwischen dem Stadttheater und dem Bündner Kunstmuseum zur Kaufmannsstrasse umbenennt. Dies zu Ehren der Künstlerin Angelika Kaufmann. Die Strasse passte auch vom Ort her sehr gut, da sie sich beim Kunsthaus befindet.

«Umbenennungen gibt es sehr selten.»

Wie war es beim Gigerplatz?

Der Gigerplatz hatte zuvor keinen Namen. Die Adressen lauten auf die Strassen rundherum, deshalb war das einfach, einen neuen Platz zu kreieren.

Wie viele Wege und Strassen zählt denn die Stadt Chur insgesamt?

Die genaue Zahl weiss ich leider nicht. Die Stadt zählt jedoch 300 bis 400 Kilometer mit Strassen und Wegen. Dies weiss ich wegen den Schneeräumungen. Es gibt ganze Quartiere, die nach Blumen benannt sind, andere tragen die Namen von Bergen in der Region.

Anna Nüesch ist freie Mitarbeiterin und arbeitet neben ihrem Multimedia-Production-Studium bei der Südostschweiz in den Redaktionen von Online/Zeitung und TV. Zuvor hatte sie ein Praktikum bei diesen Kanälen absolviert. Mehr Infos

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