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Ostern ist top, die Näfelser Fahrt ein Flop

Der April wurde seinem Ruf gerecht und machte, was er wollte. An der Näfelser Fahrt schneite es, und an Ostern war es fast schon Sommer. Danach wurde es wieder winterlich mit vier Zentimetern Neuschnee am Montagmorgen in Elm.

Südostschweiz
01.05.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
An der diesjährigen Näfelser Fahrt ist die Wiese für einmal weiss.
An der diesjährigen Näfelser Fahrt ist die Wiese für einmal weiss.
SASI SUBRAMANIAM

von Felix Blumer

Nach einem sehr warmen März stellte sich das Wetter zu Monatsbeginn deutlich um. Negativer Höhepunkt war der Tag der Näfelser Fahrt am 4. April. Bis am folgenden Morgen gab es im Kantonshauptort 10 Zentimeter Neuschnee, in Elm lagen sogar 41 Zentimeter. Immerhin kam man im Glarnerland mit einem blauen Auge davon. Im Urner Reusstal kam es gleichzeitig zu einem Verkehrschaos, und auf der Gotthardautobahn lief lange Zeit gar nichts mehr. Schnee gab es an jenem Tag verbreitet bis ins Flachland. Just auf Ostern meldete sich der Frühling im Glarnerland zurück.

Sechs Mal Neuschnee in Elm

Eine neuntägige Föhnphase liess schon fast Frühlingsgefühle bei uns aufkommen. In Glarus gab es am Ostersonntag einen Monatshöchstwert von 23,6 Grad, in Bilten wurden am Ostermontag sogar 24,3 Grad gemessen. Den Höhepunkt erreichte der Föhn aber erst nach Ostern. Am Mittwoch, 24. April, wurde in Bilten ein Spitzenwert von 108 Kilometern pro Stunde gemessen, am Donnerstag erreichte der Föhn im Kantonshauptort einen Wert von 104,4 Kilometern pro Stunde. Kaum hatte es sich «ausgeföhnt», wurde es wieder winterlich. Am vergangenen Montag gab es in Elm 4 Zentimeter Neuschnee.

Schweizweit gesehen, war der April rund 1,5 Grad zu warm im Vergleich zur klimatologisch relevanten Norm der Jahre 1961 bis 1990. Aufgrund der langen Föhnphasen liegt das Glarnerland deutlich über dem Durchschnitt. Im Kantonshauptort war es 1,7 Grad zu warm, in Elm sogar 2,4 Grad. Im Kontrast dazu steht die Schneesituation. So wurde doch in Elm in diesem April an sechs Tagen Neuschnee verzeichnet. In Glarus blieb der Fahrtstag der einzige mit messbarem Neuschnee.

Sehr uneinheitlich zeigt sich das Niederschlagsbild in unserem Kanton. In Braunwald gab es nur rund 70 Prozent des üblichen April-Niederschlages, in der Stadt Glarus waren es ziemlich genau 90 Prozent, und in Elm lag man mit 105 Prozent sogar knapp über der Norm. Dieser Überschuss war vor allem die Folge von übergreifenden Niederschlägen aus Süden. So war es im Tessin verbreitet viel zu nass, an vielen Orten im Nordtessin gab es sogar doppelt so viel Niederschlag wie sonst im April. Umgekehrt war es im Norden an vielen Orten zu trocken, im Mittelland fielen stellenweise nur 30 Prozent des sonstigen Aprilniederschlages.

Comeback von Frau Holle?

Bezüglich Sonnenstunden bewegten wir uns im Glarnerland genau im Schnitt. Während 113 Stunden zeigte sich die Sonne im Kantonshauptort. Damit liegt Glarus im Trend der Alpennordseite. Ganz anders war der April im Süden. Im Süden, dort wo sonst die Sonne besonders lange scheint, war es im April 2019 häufig grau. Lugano erreichte nur gut 60 Prozent der üblichen Sonnenstunden.

Das sonnige Wetter zum Monatswechsel ist wirklich nicht viel mehr als eine Eintagsfliege. Schon am Donnerstag kommen wieder Niederschläge auf, und am Wochenende droht wieder Schnee bis in tiefe Lagen. Das grosse Zittern um die Landsgemeinde hat begonnen.

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