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Die Blechlawine am Seedamm bleibt Spitzenreiter

Der motorisierte Verkehr auf den Kantonsstrassen ist 2018 wieder gestiegen, auch vielerorts in der Region. Spitzenwerte verzeichnet erneut der Seedamm. Aber: Immer mehr Leute fahren Velo.

Christine
Schibschid
22.03.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
SEEDAMM ARCHIVBILD

Um 1,3 Prozent ist der motorisierte Verkehr auf den Kantonsstrassen im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das ergab die Auswertung der jährlichen Verkehrszählung, wie die Staatskanzlei gestern bekanntgab. Erfreulich: Auch mehr Fahrräder waren unterwegs.

Von 2016 auf 2017 hatte das Plus nur bei 0,4 Prozent gelegen. Dass der Anstieg dieses Mal höher ausfällt, bereitet dem Leiter des Bereichs Mobilität und Planung beim kantonalen Tiefbauamt, Sascha Bundi, kein Kopfzerbrechen. «Das hängt mit dem Bevölkerungswachstum zusammen. Der Anstieg sagt ausserdem nicht aus, dass nur mehr Autos unterwegs waren.» Auch der Bus- und Motorradverkehr flösse in die Zahl ein. «Die Zunahme fällt im erwarteten Mass aus», sagt Bundi.

Seedamm bleibt ein Nadelöhr

Die Staatskanzlei verweist in ihrer Mitteilung auf Verkehrs-Höchstwerte in einzelnen Regionen. An erster Stelle steht das Linthgebiet. Ganz vorne lag die Zahl der durchschnittlichen Autos im Monat September auf der A 53 zwischen Schmerikon und Uznaberg. Da es sich um eine Autobahn handle, stehe die A 53 gewissermassen konkurrenzlos da, sagt Bundi.

Bei den übrigen Kantonsstrassen ist der Seedamm in Rapperswil-Jona weiter Spitzenreiter. Im Jahresschnitt wurden hier pro Tag 26 362 Fahrzeuge gezählt, im Juni 2018 waren es gar 26 992 Fahrzeuge pro Tag. Zum Vergleich: Am Unteren Graben in der Stadt St. Gallen waren es im Juni im Schnitt nur 24 720 Fahrzeuge täglich.

«Der Seedamm ist jedes Jahr Spitzenreiter», sagt Bundi. So eine Engstelle gebe es sonst nirgends im Kanton. «Dort stehen wir von der Infrastruktur her an der Leistungsgrenze. In Spitzenstunden passen nicht mehr Autos durch.»

Dass in den kantonalen Zentren hohe Verkehrswerte gemessen würden, sei logisch. Bundi betont aber auch: «In der Stadt gibt es auch die höchsten Zahlen beim öffentlichen- und beim Veloverkehr.» Der Kanton sei bemüht, den Verkehr in den Zentren künftig möglichst verträglich abzuwickeln und zu verdichten.

Mehr Velofahrer unterwegs

Ein Ergebnis der aktuellen Zählung ist auch, dass immer mehr Leute mit dem Velo unterwegs sind. Laut Medienmitteilung wuchs der Radverkehr an den zwölf Zählstellen gegenüber 2017 um 14 Prozent. «Die Strategie zielt auf einen Ausbau der Infrastruktur für den Veloverkehr ab. Ich lese hier einen ersten Erfolg ab», kommentiert Bundi. Er glaubt, dass der Wert des Velos gestiegen ist – auch wegen der verbesserten Infrastruktur. 2018 hätten für Velofahrer allerdings auch hervorragende Wetterbedingungen geherrscht.

Deutlich mehr Velofahrer als 2017 wurden bei der Zählstelle Schänis Ziegelbrücke registriert. Hier gab es ein dickes Plus von rund 20 Prozent. Auch hier ist anzunehmen, dass der schöne Sommer eine Rolle gespielt hat.

Hier geht es zu den Daten für die einzelnen Messstellen. (aufs PDF klicken)

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