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Die Renaissance des Birkenstocks

Luca Brunner aus Rapperswil-Jona ist Generalist, Journalist und Querdenker. Heute schreibt er über farbige Socken, Kokosnuss-Wasser und Hipster-Poesie.

Linth-Zeitung
07.03.19 - 10:13 Uhr
Leben & Freizeit
Die Bedford-Avenue ist so etwas wie das Herzstück des New Yorker Hipster-Bezirks Williamsburg. Kolumnist und Hipster Luca Brunner lebt im Nachbarbezirk.
Die Bedford-Avenue ist so etwas wie das Herzstück des New Yorker Hipster-Bezirks Williamsburg. Kolumnist und Hipster Luca Brunner lebt im Nachbarbezirk.
JUDIE LONG

von Luca Brunner

Viel wurde schon geschrieben über diese sonderbare und zugleich faszinierende Spezies. Ich spreche vom allseits bekannten Hipster. Nun gut, warum sollten sie, liebe Leser, dennoch diesen Text lesen heute Morgen? Die Antwort ist: Kokosnuss-Wasser, Hipster-Poesie und Birkenstock-Sandalen findet man sonst nirgends im gleichen Artikel.

Kürzlich nämlich stellte meine Freundin mit einer Mischung aus Bewunderung und Schock fest: «Jetzt bist du endgültig einer von ihnen geworden!» Ich? Wirklich? Ein Hipster? Dabei hatte ich doch «nur» soeben mein erstes Kokosnuss-Wasser zum Frühstück bestellt. Gut, am Tag zuvor hatte ich ihr bereits von einem neuen Second-Hand-Laden mit integrierter Bar, Blumentheke und Kunstgalerie erzählt. Oh, und letzte Woche musste ich mir wieder ein paar Flacons meines heissgeliebten Bartöls bestellen. Okay, okay, ich bekenne mich schuldig!

Übrigens, wussten sie, dass sich gemäss dem Reiseportal Skyscanner der zweittollste Hipster-Stadtteil der Welt in New York City befindet? Wenig überraschend handelt es sich um meinen Nachbarbezirk Williamsburg. Aber genug der statistischen Langeweile. Die nachfolgenden Zeilen sind als eine nicht ganz ernst zu nehmende Ode an das Hipster-Leben zu verstehen.

Warum ich heut’ wieder bunte Socken trage?

Egal, denn auch mein Gesicht ist schön geschmückt.

Mit einer dichten Bartpracht, die New Yorker sind entzückt!

Guten Kaffee in den USA gibt’s nicht, dacht’ ich mir.

Doch welch’ Überraschung, die Hipster rösten ihn sogar frisch hier.

Meine Witze über ästhetische Banausen sind verstummt.

Denn in Brooklyn ist es heutzutage der Birkenstock-Absatz, der wieder brummt.

Zu guter Letzt, die Stunde der Wahrheit ist gekommen.

Bin ich nun wirklich im Hipster-Olymp angekommen?

Auf jeden Fall muss ich jetzt «ein Haus weiter». Auf mich wartet ein Workshop zum richtigen Fermentieren von Gemüse. Nebendran beginnt derweil das trendige Hangover-Yoga.

Namaste!

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