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Rätselhafter Knochenfund bei Ennenda geklärt

Das Institut für Rechtsmedizin gibt Entwarnung. Doch zuvor war sich die Glarner Polizei nicht ganz sicher, ob es sich beim Fund eines Knochens in der Linth vom Samstag um einen Tier- oder Menschenknochen handelt.

Martin
Meier
30.01.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Es handelt sich hier um keinen Menschenknochen.
Es handelt sich hier um keinen Menschenknochen.
PRESSEBILD, ANDY RONNER

Es ist Samstagnachmittag. Der Glarner Andy Ronner flaniert gemütlich der Linth entlang. «Die führte extrem wenig Wasser», sagt der 29-Jährige. «Beim Pfadiheim, auf Höhe des Restaurants ‘Uschenriet’ , gelangte ich sogar ganz bequem auf das vorgelagerte Inselchen.»

Dort staunt der Trainer bei Activ Fitness in Netstal darüber, was man im Flussbett so alles finden kann: «Da lagen ein alter Veloständer und haufenweise verrostete Metallteile alle zwei bis drei Meter», erzählt Ronner. «Gefunden habe ich auch zwei Raketen-Hinterteile, die aus dem Zweiten Weltkrieg stammen könnten.»

So richtig gruselig wird es aber erst später: «Als ich den ausgewaschenen Knochen entdeckte, der auf Steinen am Boden lag.» Ronner tippt sofort auf die Überreste eines menschlichen Oberarms. Er fotografiert das Fundstück. Dann spaziert er weiter.

Das Ganze lässt dem Fitnesstrainer allerdings keine Ruhe. Ronner kehrt zurück, behändigt sich des Knochens und bringt ihn zur Polizei nach Glarus. «Zusammen mit den beiden Raketen-Hinterteilen», sagt er.

Institut für Rechtsmedizin soll Klarheit schaffen

«Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich dabei eher um einen Tier- als um einen Menschenknochen», erklärte Polizeisprecher Daniel Menzi gestern Morgen gegenüber der «Südostschweiz».

Ganz so sicher ist sich der kriminaltechnische Dienst der Kantonspolizei Glarus dann aber doch nicht. «Der Knochenfund soll erst vom Institut für Rechtsmedizin genauer untersucht werden», bestätigt Menzi. Gegen Abend kommt dann die Entwarnung aus Zürich: «Es handelt sich um einen Rehknochen.»

Drei Personen im Kanton vermisst oder verschollen

Dass die Kantonspolizei Glarus derartige Knochenfunde exakt untersuchen lässt, hat seinen Grund: Laut Polizeisprecher Menzi werde im Glarnerland derzeit nämlich noch eine Person vermisst. Der 72-jährige Jakob Leuzinger verliess sein Zuhause am Sonntag, 5. September 2016, um 9.30 Uhr, um im Raum Aeugsten/Schilt/Fronalpstock wandern zu gehen. Er kehrte nie an seinen Wohnort zurück.

Weiter verschwanden in Glarus Süd 2009 ein damals 74-jähriger Mann und 2003 ein 60-jähriger Mann. Beide sind mutmasslich verunfallt und gelten zwischenzeitlich als verschollen.

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