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Glarner machens länger und Bündner stehen auf tschechische Füsse

Wenn Herr Bündner und Frau Glarnerin Hand anlegen – fünf gegen eins spielen oder die Perle polieren –, dann behelfen sich nicht wenige mit einem Besuch auf einschlägigen Webseiten. Eine der bekanntesten hat das schlüpfrige Nutzungsverhalten ausgewertet. Und DAS sind einige der harten Erkenntnisse.

Südostschweiz
13.12.18 - 16:54 Uhr
Leben & Freizeit
Dieser Anblick bringt den einen oder anderen Bündner zum Schmelzen.
Dieser Anblick bringt den einen oder anderen Bündner zum Schmelzen.
PIXABAY/MONTAGE SO.CH

Also, liebe Männer (und auch Frauen), jetzt wirds etwas peinlich. Denn natürlich kennt und besucht Ihr alle niemals irgendwelche Porno-Webseiten wie zum Beispiel Pornhub. Oder Ihr habt höchstens mal vom Hörensagen den Namen mitbekommen oder darüber gelesen – aber wart sicher noch niiiiiiiiiie selbst drauf. Oder höchstens, weil Ihr euch bei Google verklickt habt oder die Seite als Pop-up aufgegangen ist. Aber dann habt Ihr nie auf ein Video geklickt, geschweige denn nach irgendetwas gesucht. Nein, habt Ihr nie. Natürlich. Wir auch nicht.

Und doch scheint es, dass eben doch ziemlich viele Menschen aus der Schweiz regelmässig auf Pornhub.com landen und dort auch gar nicht mal so wenige Inhalte suchen und dann auch gar nicht mal so schnell wieder wegklicken. Glaubt Ihr nicht? Stimmt aber, denn Pornhub wertet seine Zugriffs- und Suchdaten Jahr für Jahr aus. Und da gibt es eben offensichtlich so viele Besucher auch aus der Schweiz und den Kantonen Graubünden und Glarus, dass sich eine detaillierte Auswertung lohnt. Diese haben fm1today.ch und watson verdankenswerter Weise vorgenommen.

Und jetzt macht euch auf etwas gefasst:

Gleich zu Beginn, liebe Frauen, nicht scheinheilig tun, immerhin ein Viertel aller Schweizer Pornhub-Besucher sind weiblich.

Beim Porno-Konsum kann man wahrscheinlich direkt-proportional von der Video-Laufzeit auf die Masturbationsdauer schliessen. Demnach sind die Glarner die langsamsten Schweizer - oder die ausdauerndsten. Der schweizweite Schnitt sind 10 Minuten und 8 Sekunden pro Besuch. Die Glarner bleiben aber ganze 24 Sekunden länger auf der Seite als der Rest. Bündner immerhin 12 Sekunden länger. Ob das nun aber wirklich daran liegt, dass Glarner länger brauchen, um zu kommen oder wählerischer bei der Filmsuche sind, entzieht sich unserer Kenntnis. Zumindest scheint klar, dass es bei den Bündnern nicht an zu langsamen Internetleitungen liegt, dafür haben die führenden Digitalisierungspolitiker im Kanton längst gesorgt.

Richtig pikant wird es aber erst bei der Auswertung der Suchbegriffe, die bei Pornhub so eingegeben werden. Und nein, weder suchen die Glarner nach «Zigerschlitz» noch die Bündner nach «Murmali». 

Ausgehend von den obigen Gesamtschweizer Präferenzen ergeben sich für den Kanton Graubünden einige – nennen wir es mal interessante – Abweichungen:

Die Bündner Mannen und Frauen legen zum Beispiel grossen Wert auf die Haarfarbe der Protagonisten. Blond und Brünett müssen diese sein, damit der Bündner Bergmensch in Wallung gerät. 27 (Blond) und 28 (Brünett) Prozent über dem Schweizer Durchschnitt liegen die Video-Views in diesen Bereichen.

Auffällig ist ausserdem: Im Kanton Graubünden wird ziemlich oft nach tschechischen Inhalten (+23 Prozent) in den Untiefen von Pornhub gesucht. Nun ist die Zeit der Tschechen-Fraktion beim HC Davos schon eine Weile abgelaufen, in den unteren Eishockey-Ligen sind ausländische Verstärkungsspieler kaum anzutreffen und auch im Unihockey gab es schon mehr Tschechen im Kanton als in der laufenden Saison... Wer also sucht explizit tschechische Inhalte? Wie konnten wir es vergessen: Ihr seid es ja auch nicht.

Es scheint im Übrigen viele Quentin-Tarantino-Fans im Kanton zu geben. Zumindest teilen recht viele Bünderinnen und Bündner dessen Fuss-Fetisch (+23 Prozent).

Worauf wir Bündnerinnen und Bündner laut Pornhub sonst noch so stehen, könnt Ihr der Grafik unten entnehmen ...

Bei dieser Grafik ist anzumerken, dass das nicht absolute Zahlen, sondern Vergleichswerte mit dem Schweizer Durchschnitt sind. Die in der Grafik weiter oben erfassten Suchbegriffe dürften darum auch in Graubünden und Glarus durchaus oft Anwendung finden.

Zum Abschluss möchten wir einen kleinen Dank aussprechen an die Macher von unseren Internetbrowsern wie Chrome und Firefox. Einen Dank dafür, dass es den Inkognito- oder Privat-Modus zum Surfen gibt. Keine Angst mehr haben zu müssen, dass der Partner, ein Arbeitskollege, die Teenager-Kinder oder der Boss unseren Browserverlauf auf Peinlichkeiten überprüfen kann, macht den Pornhub-Besuch um ein Vielfaches entspannter, nicht wahr? Sorry, dumme Frage - Ihr besucht ja keine dieser einschlägigen Seiten ...

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