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Die Blutsauger mögen stehendes Wasser

Die Asiatische Buschmücke kommt auch im Glarnerland bereits verbreitet vor. Ihre Ausbreitung kann man eindämmen, wenn man Tipps der kantonalen Abteilung Umweltschutz und Energie befolgt.

Südostschweiz
06.12.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
So sieht die Asiatische Tigermücke aus, allerdings ist sie in echt natürlich viel kleiner.
So sieht die Asiatische Tigermücke aus, allerdings ist sie in echt natürlich viel kleiner.
PRESSEBILD

2007 wurde die Asiatische Buschmücke in der Schweiz das erste Mal im Kanton Aargau gesichtet. Seither scheint sie sich in alle Richtungen entlang der Wälder auszubreiten. Sie gehört zusammen mit der Tigermücke zu den 100 invasivsten Arten und könnte in absehbarer Zeit sogar die häufigste Mückenart in der Schweiz werden.

Invasive Mücken sind besonders lästig, weil sie auch am Tag stechen und ihre Stiche schmerzhaft sind, heisst es in einer Mitteilung der kantonalen Abteilung Umweltschutz und Energie. Dieselbe Mücke kann mehrmals hintereinander stechen, während einheimische Mücken nach einer Blutmahlzeit satt sind. Dazu kommt, dass die Tigermücke Fieberkrankheiten wie Dengue und Chikungunya übertragen kann. Bis jetzt wurde sie vor allem im Kanton Tessin nachgewiesen, vereinzelt jedoch auch nördlich der Alpen.

Auch das Glarnerland eignet sich als Verbreitungsgebiet

Um das Risikopotenzial dieser beiden Mückenarten im Kanton Glarus abschätzen zu können, untersuchte die kantonale Abteilung Umweltschutz und Energie im Sommer deren Verbreitung mit einem Monitoring. Beide Mücken werden für die Eiablage von kleinen mit Wasser gefüllten Gefässen angelockt. Dort kleben sie ihre Eier oberhalb des Wasserspiegels an einen haftenden Untergrund.

Deshalb wurden in mehreren Ortschaften in Glarus Nord, Glarus Mitte und Glarus Süd (ohne Sernftal) 46 Plastikkübel aufgestellt. Mit Wasser gefüllt, dienten diese als Mückenfallen. Die Eier wurden im zuständigen Labor auf verschiedene Mückenarten untersucht.

Das Monitoring ergab folgende Ergebnisse: In 37 Mückenfallen konnte eine grosse Anzahl Eier der Buschmücke nachgewiesen werden. Die Fundorte erstrecken sich von der Raststätte Glarnerland bis nach Hätzingen und in Glarus bis ins Klöntal hinauf. Somit ist die Buschmücke im Kanton bereits weit verbreitet.

Was man tun kann

Damit sich die Ausbreitung der Asiatischen Buschmücke eindämmen lässt, ist es wichtig, Folgendes zu beachten:

●   Keine mit Wasser gefüllten Gefässe draussen stehen lassen (Untersetzer von Blumentöpfen, Eimer, Spritzkannen, Vasen, Kinderspielzeug, alte Autoreifen und so weiter);

●   Untersetzer, Kinderplanschbecken, Vogelbäder und so weiter mindestens einmal pro Woche leeren (da die Entwicklung vom Ei zur erwachsenen Mücke etwa eine bis drei Wochen dauert);

●   Regenwassertonnen mit Deckel dicht verschliessen und nur bei Regen öffnen;

●   Dachrinnen auf Verstopfungen kontrollieren.

Jede weibliche Mücke legt im Sommer ungefähr 100 Eier. Diese sind über mehrere Monate trockenresistent und können so auch die kalte Winterzeit überleben. Deshalb ist es wichtig, dass die oben erwähnten präventiven Massnahmen konsequent im Frühling und Sommer umgesetzt werden. Sobald die Mückensaison 2019 startet, wird die zuständige kantonale Stelle in Zusammenarbeit mit den Gemeinden die Bevölkerung dazu nochmals genau informieren, schreibt sie in ihrer Mitteilung weiter.

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