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Glarner Ninja-Kämpfer will erneut antreten

Springen, hangeln und balancieren: Beim «Ninja Warrior»-Parcours hätten die meisten Zuschauer des beliebten TV-Formats nicht den Hauch einer Chance. Doch ein Glarner bewegt sich scheinbar mühelos auf dem «Spielplatz für Superhelden». Am Ende scheitert er trotzdem.

24.10.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Bis zu diesem Zeitpunkt in Führung: Yannick Bäbler aus Schwanden scheitert erst am letzten Hindernis des Parcours.
TV 24

Angekündigt wird Yannick Bäbler aus Schwanden gestern Abend als begnadeter Kletterer, Bergsteiger und Snowboarder. Und in den darauffolgenden Minuten hält der Glarner dann auch, was die Moderatoren der TV-Sendung «Ninja Warrior Switzerland» versprechen. In Bestzeit bis dahin absolviert er die ersten fünf der sechs Hindernisse.

Mit scheinbarer Leichtigkeit lässt er den Fünfsprung hinter sich und überquert ein wackelndes «Spinnennetz», als würde er es jeden Tag machen. Fast mühelos geht es weiter beim Hängeparcours mit schwingenden Körben, an dem viele Kandidaten vor ihm gescheitert sind. Doch dann kommt die letzte und für Bäbler verheerende Hürde.

Um den erlösenden, zeitstoppenden roten Buzzer zu erreichen, muss der Glarner eine 4,24 Meter hohe Steilwand hochlaufen. Erstaunlicherweise ein Problem für den 1,74 Meter grossen Kletterer und Bergsteiger. Nach drei vergeblichen Versuchen scheidet er aus und verpasst die Chance auf die Finalqualifikation und auf das Preisgeld von 100'000 Franken.

Steilwand unterschätzt

«Dass dieser Mann an der Wand scheitert, hätte ich nie im Leben gedacht», sagt einer der Moderatoren ungläubig. Er vermutet, es könnte vielleicht an der Körpergrösse gelegen haben.

Doch das sieht der Glarner anders: «Ich habe das Hindernis eindeutig unterschätzt, wählte die falsche Technik und trug nicht die richtigen Schuhe», so Bäbler, der mit seinem Vater Hans Rauner den Klettersteig am Urnerboden erstellt hat. Auch habe er sich beim Training in den Bergen verstärkt auf Kraft, Ausdauer und Gleichgewicht konzentriert.

Erst nach der Teilnahme habe er erfahren, dass man die Ninja-Warrior-Hindernisse mittlerweile an verschiedenen Standorten in der Schweiz trainieren kann.

Trotz Nervosität viel Spass

Zur Teilnahme am TV-Format hat sich der Glarner spontan entschieden. Entsprechend hatte er nur wenige Wochen Zeit, um sich darauf vorzubereiten. «Als ich im Fernsehen gesehen habe, dass man sich für die Schweizer Version anmelden kann, habe ich aber gleich gedacht: Das ist mein Format. Da mache ich mit.»

Auf sein Bewerbungsvideo folgte die Einladung zum Sporttest und kurze Zeit später bereits die Aufzeichnung der Sendung im Hallenstadion Zürich. «Ich bin hingefahren und durfte mit den anderen 31 Kandidaten den Parcours einmal ablaufen. Uns wurden die Regeln erklärt, dann ging es auch schon los. Ein Probetraining in der Halle gab es nicht», erzählt er. Vor seinem Auftritt sei er zwar angespannt und nervös gewesen. Aber es habe ihm trotzdem viel Spass gemacht. «Ich werde nun gezielter trainieren und mich nächstes Jahr noch einmal bewerben. Jetzt bin ich erst recht voll motiviert.»

Mit SRF bis nach Tokio gereist
Yannick Bäbler hat bereits TV-Erfahrung. Letzten Herbst war der gelernte Maurer und aktuelle Koch im «Ortstockhaus» in der SRF1-Sendung «Jobtausch» zu sehen. Mit seinem Vater Hans Rauner reiste er nach Tokio, um dort für die zwei japanischen Sushi-Chefs einzuspringen, die im Braunwalder Berggasthaus Miso-Suppe und Sushi auf die Tische zauberten. (leo)

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