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141 Glarner und Bündner warten auf einen Spender

Am Wochenende findet der Nationale Tag der Organspende statt. Jährlich warten in der Schweiz über 2000 Personen auf eine Organspende.

Südostschweiz
15.09.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Eine Nierentransplantation.
Eine Nierentransplantation.
OLIVIA ITEM

Über die Organspende wird nicht allzu gerne gesprochen. Der Nationale Tag der Organspende vom 15. September will mitunter dies ändern. 

Mit Organspende werden jährlich unzählige Leben gerettet. Ein bekannter Fall, welcher im letzten Jahr die ganze Schweiz bewegte, war jener von Arta Shabani. Ohne eine Spenderlunge wäre das Mädchen nicht einmal 17 Jahre alt geworden.

In anderen europäischen Ländern wie Deutschland gilt für die Organspende die Widerspruchslösung. Es kommen also grundsätzlich alle Bürgerinnen und Bürger als Spender infrage. Hat die verstorbene Person in ihrem Leben einer Organspende nicht ausdrücklich widersprochen, etwa in einem Widerspruchsregister, können Organe für eine Spende entnommen werden. In der Schweiz aber gilt folgende Regel:

In der ganzen Schweiz gilt betreffend Organspende die erweiterte Zustimmungslösung. Wer seine Organe nach dem Tod spenden will, kann das mit einem Ausweis dokumentieren. Ein solcher Ausweis kann beispielsweise bei der Stiftung Swisstransplant bestellt, auf deren Webseite online ausgefüllt und ausgedruckt oder auf der App «Medical ID» gespeichert werden. Auch in der Exit-Patientenverfügung lässt sich festhalten, ob man seine Organe spenden möchte. Der dementsprechend festgehaltene Wille der verstorbenen Person geht dem Willen der Angehörigen vor. Ist der Wille nicht dokumentiert, können die nächsten Angehörigen im mutmasslichen Sinne der verstorbenen Person entscheiden. Sind keine Angehörigen vorhanden oder erreichbar, ist es verboten, Organe, Gewebe oder Zellen zu entnehmen.

2017 warteten in der Schweiz 2288 Personen auf ein Spenderorgan, davon rund 141 aus den Kantonen Graubünden und Glarus. Im selben Jahr gab es 145 postmortale Spender, davon drei in Graubünden und Glarus, wie swisstransplant.org auf Anfrage von «suedostschweiz.ch» erklärte.

Hier die genaue Anzahl der Warteliste und Transplantationen im 2017:

QUELLE SWISSTRANSPLANT.ORG
QUELLE SWISSTRANSPLANT.ORG
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