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Feuerverbot auf dem Postplatz stösst auf Unverständnis

Der Vorstand vom AC Metallbau Perazzelli äussert sich erstmals zur Absage des Vereins am diesjährigen Churer Fest. Er hätte sich eine Sonderbewilligung gewünscht.

15.08.18 - 19:27 Uhr
Leben & Freizeit
Feuerverbot: Den zweistöckigen Feststand vom AC Metallbau Perazzelli wird es am diesjährigen Churer Fest nicht geben.
Feuerverbot: Den zweistöckigen Feststand vom AC Metallbau Perazzelli wird es am diesjährigen Churer Fest nicht geben.
KEVIN SUTER

Die ersten Aufbauarbeiten für das Churer Fest haben bereits begonnen. Nun ist auch klar, dass das auf dem ganzen Stadtareal allgemein geltende Feuerverbot über das Churer Fest hinaus Bestand haben wird, wie Stadtrat Tom Leibundgut gestern auf Anfrage bestätigte. «Das Feuerverbot bleibt bis auf Widerruf. Eine Schlechtwetterperiode ist nicht in Sicht», so Leibundgut. Auch werde es für die fünf von dem Feuerverbot betroffenen Stände keine Sonderbewilligungen geben.

Bereits letzten Freitag wurde bekannt, dass der Verein AC Metallbau Perazzelli, der jeweils Zigeunerspiesse anbietet, aufgrund des Feuerverbots seine Teilnahme am diesjährigen Churer Fest abgesagt hat. Luca Perazzelli, Vorstandsmitglied des Firmenfussballvereins AC Metallbau Perazzelli, bezog gestern Stellung dazu. «Ich habe schon ein gewisses Verständnis für das Feuerverbot. Aber wieso bei uns auf dem Postplatz? Da ist keine Vegetation weit und breit.» Perazzelli hätte sich eine Sonderbewilligung für den Feststand gewünscht. «Da könnte man genauso gut ein Rauchverbot am Fest einführen. Zigarettenstummel sind gefährlicher als eine kontrollierte Grillstelle», so Perazzelli weiter.

Finanzielle Konsequenzen

Beim Firmenfussballverein wäre dieses Jahr die sechste Teilnahme am Churer Fest angestanden. Der Entscheid, die Teilnahme abzusagen, ist laut Perazzelli ein sehr kurzfristiger gewesen. «Mit einem Feuerverbot am diesjährigen Churer Fest hat niemand gerechnet.» Dennoch gelte es das Feuerverbot zu akzeptieren.

Was aber noch aussteht, sind die finanziellen Konsequenzen für den Verein. Neben einer allfälligen Strafgebühr von 300 Franken muss auch noch das Kontingent von 120 Festbändeln verkauft werden. Bisher hat der Verein laut Perazzelli ein Drittel der Festbändel verkaufen können. Perazzelli lässt sich von all dem aber nicht die Vorfreude aufs Churer Fest nehmen. «Natürlich werde ich trotzdem ans Fest gehen, diesmal einfach als Besucher.» Nächstes Jahr werde der Verein dann auch wieder dabei sein.

Zu grosses Risiko für Metzgerei

Der Entscheid für die Absage des AC Metallbau Perazzelli am diesjährigen Churer Fest wurde laut Perazzelli zusammen mit der Metzgerei Hassler aus Malans gefällt. Jene fertigt jeweils die Zigeunerspiesse an und grillt die-se auch am Feststand. Für Roman Hassler, Leiter der Metzgerei, wäre es ein zu grosses Risiko gewesen, die Zigeunerspiesse auf dem Gasgrill zu braten. «Wir haben das noch nie gemacht. Ich denke nicht, dass wir auf dem Gasgrill die gleiche Qualität und Quantität bieten könnten.» Das Fleisch, welches für die Zigeunerspiesse vorgesehen war, kann Hassler für andere Zwecke verwenden. Somit halten sich die Verluste für ihn «in Grenzen».

Trotz Feuerverbot werden zumindest auf dem Kornplatz auch dieses Jahr Spiesse angeboten. Gestern haben die dort ansässigen Vereine mitgeteilt, dass ein Probegrillen mit Gas stattgefunden habe und die Spiesse dabei qualitativ überzeugt hätten.

Andri Nay hat Wirtschaftsgeschichte und Politikwissenschaften studiert. Er schreibt seit 2017 für das «Bündner Tagblatt» und die «Südostschweiz». Mehr Infos

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