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Eine Art «Amazon» für Reisende

Auf privater Basis entsteht derzeit ein touristischer Marktplatz für Gäste in der Schweiz. Die Technologie soll Portalen wie Airbnb entgegenwirken. Am Projekt beteiligt sind auch Bündner.

18.07.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
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PIXABAY / FOTOMONTAGE SUEOSTSCHWEIZ.CH

Ein Marktplatz mit touristischen Angeboten und Dienstleistungen aus der ganzen Schweiz – diese Idee schwebt Hotelleriesuisse-Präsident Andreas Züllig vor. Gemeinsam mit dem Luzerner Professor Urs Wagenseil – einst Tourismusdirektor in Lenzerheide –, Janine Bunte, Finanzchefin der Schweizer Jugendherbergen, und Jon Erni, ehemaliges Geschäftsleitungsmitglied von Microsoft Schweiz und Initiant von Mia Engiadina, hat Züllig eine Genossenschaft und einen Verein mit ebendiesem Zweck gegründet. Das berichtete kürzlich die «Sonntagszeitung». Auf Anfrage erklärte Züllig, dass die Plattform mit einem Marktplatz wie amazon.com vergleichbar sei. Kunden können darauf diverse ortsübergreifende Angebote und Dienstleistungen einkaufen – als Beispiele nannte er ein Hotelzimmer, eine Kutschenfahrt, Skimiete oder einen Bergbahnpass.

Der Marktplatz soll auf den Gast auch inspirierend wirken. «Der Konsument soll zu sehen bekommen, was es noch alles gibt. Ist ein Gast in Zürich unterwegs, findet er weitere Angebote, die er sofort buchen könnte, zum Beispiel Eintritte zu Konzerten oder für ein Fussballspiel, einen Bootsausflug und so weiter», erklärte Züllig. Das Ziel sei, dem Gast eine Gesamtdienstleistung und ein Gesamterlebnis anbieten zu können.

Schneller als die Grossen

Als Technologiepartner ist Microsoft mit im Boot. Laut Züllig will man mit «Discover.swiss» keine neue Plattform aufbauen, sondern sich in bestehende Systeme integrieren. Partner wie Hotels, Restaurants, Städte und Destinationen sollen sich mit ihren Angeboten und Dienstleistungen beteiligen können. Voraussichtlich Ende Jahr will das Projektteam einen Pilotversuch mit einer Destination starten. Die touristische Plattform «Discover.swiss» soll laut dem Hotelleriesuisse-Präsidenten eine Antwort auf Buchungsportale wie booking.com oder Airbnb sein. Züllig weiss, dass derartige Technologien derzeit auch bei den amerikanischen Riesen entwickelt werden. Er betont, dass es sich bei «Discover.swiss» um eine private Initiative aus der Branche handelt. «Wir wollen das Heft selber in die Hand nehmen und nicht darauf warten, bis wieder eine neue Technologie aus Amerika kommt und wir als Zulieferer dienen, die bezahlen.»

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