×

Mehr Tote als Geburten, aber trotzdem mehr Einwohner

Der Kanton Glarus wächst auch im Jahr 2017. Mittlerweile leben über 40 000 Personen im Glarnerland. Die neuen Bewohner werden allerdings nicht im Kantonsspital geboren.

Sebastian
Dürst
09.04.18 - 02:00 Uhr
Leben & Freizeit
Friedhof
Die Sterblichkeit übersteigt die Geburtenrate.
SO

Glarus teilt sein Schicksal mit den Kantonen Graubünden, Uri, Tessin, Schaffhausen, Basel-Stadt und Solothurn: Hier sterben mehr Menschen als geboren werden. Im Jahr 2017 waren es in Glarus 376 Personen, die ihre letzte Reise antraten, aber nur 366 Kinder, die geboren wurden. So berichtet das Bundesamt für Statistik über die Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung in der Schweiz.

Aber auch wenn Glarus zu den wenigen Kantonen gehört, die mehr Todesfälle als Geburten zu verzeichnen haben, weist der Kanton insgesamt ein Bevölkerungswachstum auf. Genau 193 Personen mehr hatten ihren ständigen Wohnsitz im Kanton Glarus, wenn man die Daten vom 1. Januar 2017 und jene vom 31. Dezember 2017 vergleicht. Das heisst: Das Glarnerland wächst aufgrund von Zuzügern aus anderen Kantonen oder gar anderen Ländern.

Im Jahr 2017 haben deutlich mehr Menschen in den Kanton Glarus gezügelt, als Einwohner ihn verlassen haben. 1574 Personen sind in den Kanton gekommen, 1352 haben das Glarnerland in der gleichen Zeitspanne aber auch wieder verlassen.

Insgesamt gibt das Bundesamt für Statistik (BfS) eine Bevölkerungszahl von 40 340 Einwohnern an. Das entspricht einem Bevölkerungswachstum von 0,5 Prozent.

Glarus wächst weniger stark als der Schweizer Durchschnitt

Schweizweit verzeichnet die Statistik ein Wachstum von 0,7 Prozent. Das ist zwar mehr als im Kanton Glarus, aber ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren: In den letzten zehn Jahren lag das Wachstum stets über 1 Prozent.

Nur zwei Kantone hatten Ende Jahr weniger Einwohner als zu Beginn: Das Tessin und Neuenburg. Das Tessin verzeichnete sowohl einen Sterbeüberschuss als auch einen Abwanderungsüberschuss. In Neuenburg führte nur die Abwanderung in andere Kantone zur kleineren Bevölkerungszahl.Das schweizweit grösste Wachstum weist der Kanton Zug mit 1,2 Prozent auf.

Sebastian Dürst ist Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er ist in Glarus geboren und aufgewachsen. Nach Lehr- und Wanderjahren mit Stationen in Fribourg, Adelboden und Basel arbeitet er seit 2015 wieder in der Heimat. Er hat Religionswissenschaft und Geschichte studiert. Mehr Infos

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR