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Diese Geschäfte teilen dasselbe Schicksal

Das Aus für das Spielwarengeschäft Schläpfer auf dem Churer Kornplatz macht Einheimische wehmütig. Unser nostalgischer Rückblick macht es nicht besser. Wir zeigen Euch, welche Geschäfte dem Kornplatz früher Leben einhauchten. Und wie es an selber Stelle heute aussieht.

18.01.18 - 17:01 Uhr
Leben & Freizeit
Zwischen 1910 und 1930 herrscht auf dem Kornplatz emsiges Treiben vor dem Globus.
Zwischen 1910 und 1930 herrscht auf dem Kornplatz emsiges Treiben vor dem Globus.
SAMMLUNG NÜESCH/STADTARCHIV CHUR

«So ein tolles Geschäft ein super Service – habe in den Ferien oft was gekauft 😢 sehr schade!!!!» «Schade, wieder a Stuck Kindheit weniger.» «Oh nei, hann das gär nit mitkhriagt! Soo schad.» Die Reaktionen liessen auf den sozialen Netzwerken nicht lange auf sich warten nach Bekanntwerden, dass das Churer Spielwarengeschäft Schläpfer am Churer Kornplatz per Ende März 2018 schliesst.

Es ist das Ende einer Ära: 60 Jahre lang gehörte der Schläpfer zum Kornplatz. Er prägte das Altstadtleben so wie viele andere Geschäfte, die heute höchstens noch in den Hinterköpfen der Leute präsent sind. «suedostschweiz.ch» haucht ihnen in Zusammenarbeit mit dem Churer Stadtarchiv neues Leben ein und stellt sie den heutigen Geschäften gegenüber (Slider nach links und rechts schieben). Die Reihenfolge ist zufällig gewählt.

In den Siebzigerjahren ist auf dem Kornplatz noch die «Neue Bündner Zeitung» beheimatet. Druckerkollegen «gautschen» einen Lehrling nach Lehrabschluss vor dem Gebäude der Firma Gasser & Eggerling am Kornplatz, wo heute der Denner steht. 

1969 kehrt man noch ins Restaurant «Veltlinerhalle» (heutiges Restaurant «Kornplatz») ein, kauft seine Brötchen in der Bäckerei Bayer und stattet sein Büro mit Produkten in der heute noch erfolgreichen Papeterie Koch's Erben aus.

Ein anderes Bild zeigt sich zwischen 1910 und 1925. In den Kornplatz-Häusern 1, 3, 5 (heute noch Schläpfer, Papeterie Koch und Evviva Plankis) sind der Buchbinder Braun und der Müller zu Hause, seines Zeichens Restaurant, Metzgerei und Wursterei in einem. 

Anderer Blickwinkel: Wo heute Schöpf Living seine Wohnwelten präsentiert, residiert 1958 ein anderer grosser Name: der Globus. Übrigens: Die parkierten Autos wären 2018 alle mit einem Busszettel versehen.

Schon irgendwann zwischen 1910 und 1930 ist der Globus, pardon, sind die Magazine zum Globus omnipräsent. Heute steht im Obergeschoss mit der Genfer Versicherung die Absicherung an erster Stelle. Links davon ist darüber hinaus die Druckerei und Verlag Sprecher angesiedelt. Auffallend: Während heute von einer Altstadt-Leere die Rede ist, pulsiert es 100 Jahre zuvor.

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Klasse gemacht dieser Bericht.

Hoffe das viele Churer und Zugezogene wieder mehr Interesse an unserer wundervollen Altstadt finden.

Im Frühjahr soll es ja an den Fassaden in der Altstadt ein paar Veränderungen geben. Das wäre doch toll.

Danke für diesen schönen Bericht
Guido Gyssler

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