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Gute Schuhe sind ein Muss

So schön die verschneite Winterlandschaft ist: Sie birgt gefährliche Tücken im Alltag. Stürze häufen sich bei Schnee und Eis, die Verletzungsfolgen sind schwerwiegender. Auch in der Südostschweiz.

Simone
Zwinggi
18.12.17 - 13:19 Uhr
Leben & Freizeit

Wenn die «Füdlibobs» Hochsaisonhaben, die Wintersportherzen juchzen und Schneemänner die Gärten ihrer Erbauer bewachen, gibt es auch weniger Erfreuliches zu berichten: Laut Suva geschehen bei Schneefall und Eisglätte bis zu viermal mehr Sturzunfälle als an anderen Tagen. Diese seien zudem schwerwiegender als Stürze, die ohne Witterungseinflüsse passieren. Hat es Schnee und Eis, kommt es gemäss Suva öfter zu einem Bruch statt «nur» zu Verstauchungen und Zerrungen.

Viele Leute, viele Stürze

Auch am Kantonsspital Graubünden werden bei Schnee und Eis gehäuft Sturzunfälle behandelt. Wie viel öfter Stürze bei rutschigen Verhältnissen im Vergleich zum Rest des Jahres geschehen, kann Christoph Sommer, Chefarzt Unfallchirurgie am Kantonsspital Graubünden, nicht genau beziffern. «Aber klar ist: Vor allem am Morgen und am Abend, wenn man die 'Eisblatern' nicht gut sieht, stürzen die Leute.» Zudem seien zu diesen Tageszeiten auch die meisten Leute unterwegs, was zu einer Häufung von Stürzen führe.

Vorsicht mit Alkohol – das gilt auch für Fussgänger

Vor allem ältere Menschen seien Sturzopfer, führt Sommer weiter aus. «Kinder fallen wohl einfach besser.» Handgelenkbrüche seien eine klassische Folge von Stürzen im Winter. «Häufig verzeichnen wir leichte bis mittelschwere Verletzungen bei den Sturzopfern», hält Sommer fest. «Aber immer wieder einmal gibt es Treppenstürze mit schwerwiegenden Folgen.»

Neben den schlechten Sichtbedingungen am Morgen und am Abend zählt Sommer auch Alkohol zu den Sturzverursachern. Dass jemand stürzt, weil er abends oder nachts unter Alkoholeinfluss zu Fuss unterwegs ist, komme immer wieder vor, so Sommer.

Einfach weg

Am Kantonsspital in Glarus werden derzeit viele Brüche behandelt. «Wenn es rutschig ist, gehören Brüche am Sprunggelenk, an den Handgelenken, am Ellbogen und am Kopf zu den häufigsten Verletzungen», sagt Rudolf Horn, leitender Arzt der Notfallstation. Dabei treffe es oft an sich fitte Leute, so Horn. «Die Verletzten sind oft weder besonders jung noch besonders alt. Aber oft sagen sie dasselbe: 'Meine Beine waren einfach plötzlich weg.'»

Eine häufige Unfallkonstellation ist gemäss Horn, wenn es nach der Schneeräumg wieder ein bisschen Neuschnee gibt. «Dann sieht man die eisigen Stellen nicht mehr und rutscht aus.»

Vorsicht mit Alkohl – dies gilt also nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Fussgänger, schliessen wir aus den Aussagen von Sommer. Wie sich Stürze bei Schnee und Eis sonst noch vermeiden lassen, lässt uns die Suva wissen:

Sturzunfälle vermeiden – Empfehlungen der Suva:

• Informiert Euch frühzeitig über die aktuellen Wetterverhältnisse – z. B. mit einer Wetterapp, im Radio oder im Internet.

• Tragt Schuhe mit rutschfesten Profilsohlen, die gut am Fuss sitzen.

• Vereiste Treppen bilden eine grosse Unfallgefahr. Hält Euch auf Treppen immer am Handlauf fest.

• Kalkuliert genügend Zeit ein für die Strecke zu Fuss. So kann man langsam und vorsichtig gehen.

• Benutzt wann immer möglich Gehwege, die von Schnee und Eis befreit sind.

• Spikes an den Schuhen sorgen für noch besseren Halt.

Simone Zwinggi ist Redaktorin bei Zeitung und Online. Nach einem Sportstudium wendete sie sich dem Journalismus zu. Sie ist hauptberuflich Mutter, arbeitet in einem Teilzeitpensum bei der «Südostschweiz» und hält Anekdoten aus ihrem Familienleben in regelmässigen Abständen im Blog Breistift fest. Mehr Infos

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