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Ein erfüllter Bubentraum feiert Jubiläum

Oberhalb von Falera liegt die Sternwarte Mirasteilas, die am Samstag ihr zehnjähriges Jubiläum feiert. Dies wäre nicht möglich ohne den Initiant der Sternwarte, der eigentlich als Gastwirt tätig ist: José De Queiroz.

23.09.17 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

«Schon als Kind habe ich immer sehr gerne den Himmel beobachtet», sagt José De Queiroz im Interview mit suedostschweiz.ch. Aufgewachsen in Portugal bekam De Queiroz ein Fernglas seines Vaters geschenkt, das ihn auf den Geschmack bringen sollte. Sein Interesse an der Astronomie trieb ihn an und er bildete sich im Selbststudium weiter. Viele Jahre später durfte er als Mitglied der Astronomischen Gesellschaft Graubündens die Sternwarte Mirasteilas im Jahr 2007 eröffnen.

Sternwarte als Rückzugsort

Für den 63-Jährigen gebe es nichts Schöneres, als seine Feierabende in der Sternwarte zu verbringen. Die absolute Ruhe und Dunkelheit seien zu seinem sonst sehr hektischen Alltag ein angenehmer Ausgleich, sagt De Queiroz. Falera mit seiner erhöhten Lage auf einer Terrasse und geringer Lichtverschmutzung biete die idealen Voraussetzungen, um astronomische Tätigkeiten zu betreiben.

In den letzten Jahren entdeckte De Queiroz über 60 Kleinplaneten, von denen drei einen offiziellen Namen erhalten haben. Es handelt sich um bis dahin unbekannte Asteroide, die im Jahr 2009 auf die Namen «Falera», «Chur» und «Marcia» getauft wurden. Letzterer ist der Name von De Queiroz’ Tochter.

Grosses Interesse in Graubünden

Mirasteilas ist die erste Sternwarte im Kanton Graubünden und beherbergt zudem das grösste öffentlich zugängliche Teleskop. Damit und auch dank der guten Erreichbarkeit sei die Sternwarte ein Publikumsmagnet für Einheimische und Touristen, sagt De Queiroz. Sowohl Schulen und Firmen als auch Privatpersonen würden grosses Interesse zeigen und die Nachfrage nach Führungen steige stetig.

Besucherinnen und Besucher der Sternwarte bestaunen die Beobachtungsinstrumente.
Besucherinnen und Besucher der Sternwarte bestaunen die Beobachtungsinstrumente.

Seine eigene Begeisterung weitergeben sei jene Motivation, die ihn seit Jahren antreibe. Insbesondere auch Grossanlässe wie beispielsweise Sonnenfinsternisse oder Sternschnuppennächte, die viele Besucher anlocken, seien eine grosse Freude.

José De Queiroz über die letzte Sternschnuppennacht.

Unvorstellbarer technischer Fortschritt

Es sei unglaublich, was man heute alles mit Hilfe von Technik machen könne. Als Beispiel nennt De Queiroz das Dach der Sternwarte, das via Computer gesteuert wird. Damit könne man von jedem Computer aus das Dach öffnen und schliessen, sogar eingebaute Regensensoren würden ab einer gewissen Menge an Feuchtigkeit automatisch reagieren und das Dach schliessen. Dasselbe gilt für die Instrumentierung der Sternwarte. Auch hier gab es in den letzten Jahren grosse Fortschritte, wobei Mirasteilas im schweizweiten Vergleich sehr gut ausgerüstet sei, so der Sternwartenleiter weiter.

Die klare, saubere Luft und der ideale Standpunkt bieten einen optimalen Platz um das unendliche Universum zu erforschen.
Die klare, saubere Luft und der ideale Standpunkt bieten einen optimalen Platz um das unendliche Universum zu erforschen.

Am Samstag steht nun das grosse Jubiläumsfest der Sternwarte Mirasteilas an. Dabei gibt es neben einem Kinderprogramm auch Vorträge und Präsentationen. Weitere Informationen zu dem Event gibt es hier.

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